Gute Geschäfte mit der Musik toter Stars
17. August 2015Wenn Musiker sterben, muss das noch lange nicht bedeuten, dass ihre Fans auf Neuveröffentlichungen von Songs ihrer Stars verzichten müssen. Sie hinterlassen Noten - wie Johnny Cash - die posthum von den Kindern oder anderen Verwandten eingespielt und veröffentlicht werden. Oder die Musiker waren bis zu ihrem Ableben so fleißig, dass in den Archiven ihrer Labels noch unveröffentlichte Schätze schlummern, so wie es bei Michael Jackson der Fall ist. Diese "Lagerware" wird dann im Studio aufgepimpt, damit sie zeitgemäß klingt - nicht selten mithilfe aktueller Stars, die für die Produktionen Duette einsingen.
Musikalisches Erbe auf Tonbändern und Festplatten
Natürlich liegen in so manchem Tonstudio, in denen die Musiker gearbeitet haben noch verstaubte Tonbänder im Keller oder Daten von Probeaufnahmen und Studiosessions auf einer Festplatte. Für die Studiobetreiber liegt es also nahe, die Produktionen zu vollenden und sie zu ihrer und zur Freude der Fans posthum herauszubringen. Bob Marleys Frau beispielsweise hat Jahre nach dessen Tod unveröffentlichte Songs ihres Ehemanns gehört und anschließend mit Marleys Band "The Wailers" veröffentlicht - so auch "Buffalo Soldier", ein Song, der nach Marleys Tod zu einem internationalen Hit wurde.
Treue Fans über den Tod hinaus
Im Dezember 2014 starben innerhalb von 48 Stunden Joe Cocker und Udo Jürgens - letzterer wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag. Seitdem kaufen ihre zahlreichen Fans jede Platte ihrer Stars, die noch irgendwie zu bekommen ist. Joe Cockers Hit "With A Little Help From My Friends" schaffte es rasch auf Platz 47 der deutschen Charts. Von Udo Jürgens charteten insgesamt 18 Titel in die Top 100 - darunter "Griechischer Wein" auf Rang 14. "Posthum" verkauft sich also häufig sehr gut, da die Fans ihrem Lieblingssänger auch nach dessen Tod noch immer die Treue halten.