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Höhlenforscher dankt seinen Rettern

20. Juni 2014

Dem am Donnerstag in einer beispiellosen Aktion aus Deutschlands tiefster Höhle geretteten Johann Westhauser geht es unerwartet gut. Er meldete sich per Videobotschaft von der Intensivstation der Unfallklinik Murnau.

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Höhlenforscher Johann Westhauser im Krankenhaus (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Höhlenforscher Johann Westhauser geht es trotz seiner schweren Kopfverletzungen und seiner fast zweiwöchigen "Gefangenschaft" in der Riesending-Schachthöhle besser als erwartet. In einer Videobotschaft dankte er mit allerdings noch verschwommener Stimme seinen Rettern und "allen, die mir sehr intensiv geholfen haben". Er wolle sich "ganz herzlich bei allen Kameraden bedanken".

Die Ärzte sind mit dem Zustand ihres Patienten, der bei einem Steinschlag in der Höhle am Pfingstsonntag in 1000 Meter Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt, wider Erwarten sehr zufrieden. Vor allem seiner enorm starken Psyche sei es zu verdanken, dass es ihm nun den Umständen entsprechend gut gehe, erklärten die behandelnden Mediziner.

Nach seinem Unfall sei der Höhlenforscher für eineinhalb Tage immer wieder bewusstlos gewesen, führte der Ärztliche Direktor der Klinik, Volker Bühren, aus. Der Stein hatte ihn aus etwa 15 Meter Höhe getroffen. Dann erst habe sich sein Zustand gebessert. Im Gehirn sei ein Bereich betroffen, der für die Motorik verantwortlich ist - aus diesem Grunde tue sich Westhauser mit dem Sprechen schwer.

Geistig völlig klar

Geistig sei er aber vollkommen klar, betonte Bühren. Er ergänzte, dass der Forscher schon jetzt beständig auf dem Weg der Besserung sei. "Das ist für uns nach dem beschriebenen Verlauf ein hervorragender Zustand." Westhausers Ehefrau und sein Sohn konnten den 52-Jährigen bereits für drei Stunden besuchen.

Nach den Diagnosen und dem bisherigen Verlauf hoffen die Ärzte auf eine "weitgehende Wiederherstellung" des Forschers. Bühren rechnet nach eigenen Worten damit, dass Westhauser noch zwei Wochen in der Klinik bleiben und dann ein bis zwei Monate in eine stationäre Rehabitition gehen wird. Eine Operation am Hirn sei nicht notwendig.

Westhauser erblickt wieder Tageslicht (Foto: dpa)
Westhauser erblickt wieder TageslichtBild: Bergwacht Bayern/dpa

In der Höhle intensivmedizinisch versorgt

Der Wissenschaftler war vor seiner Rettung zunächst in 1000 Meter mit intensivmedizinischen Mitteln behandelt worden. Rettungssanitäter hatten ihn erstversorgt. Ein in die Höhle hinabgestiegener Arzt verabreichte Westhauser dann die starken Medikamente gegen die Schwellung im Gehirn, die den Transport ermöglichten.

Mehr als 700 Menschen wirkten an der beispiellosen Rettungsaktion mit. Am Donnerstagmittag dann sah der Forscher wieder Tageslicht.

se/wl (dpa, afp)