Hackerangriff auf Gesundheitssystem in Irland
14. Mai 2021Hacker haben die irische Gesundheitsorganisation, Health Service Executive (HSE), angegriffen. Die gesamten IT-Systeme seien heruntergefahren worden, um sie vor einer großangelegten Attacke eines Trojaners zu schützen, erklärte HSE-Chef Paul Reid. "Es ist ein sehr ausgefeilter Angriff, nicht nur eine Standardattacke." Das Programm für die Corona-Impfungen sei nicht davon betroffen. Die Impfungen gegen das Coronavirus würden wie geplant weitergeführt.
Klinik sagt alle Termine ab
In einem Dubliner Krankenhaus seien allerdings alle Termine mit Patienten gestrichen worden. Nur Schwangere und Notfallpatienten würden noch behandelt. Ziel des Hackerangriffs seien vor allem Informationen in den IT-Systemen gewesen.
Die Situation werde nun gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden bewertet, erklärte HSE. "Wir entschuldigen uns für entstandene Unannehmlichkeiten für Patienten und die Öffentlichkeit."
Bei der Cyberattacke wurde nach ersten Erkenntnissen ähnliche Ransomware wie bei dem Hackerangriff auf die größte Pipeline in den USA vor einer Woche verwendet. Diese Attacke war nach Angaben der US-Bundespolizei von der kriminellen Gruppe "DarkSide" ausgeführt worden und hatte zu Panikkäufen an Tankstellen entlang der Ostküste der USA geführt.
Auch Toshiba betroffen
Unterdessen teilte der japanische Technologiekonzern Toshiba Corp mit, er sei in Europa Opfer eines erpresserischen Hackerangriffs geworden. Die Tochterfirma Toshiba Tec, ein Hersteller von Zahlungssystemen und Kopierern, sei Anfang Mai von "DarkSide" gehackt worden, erklärte die Frankreich-Vertretung des Unternehmens. Wie die Firma weiter erklärte, ging nur eine minimale Menge an Arbeitsdaten verloren.
ml/jj (dpa, afp, rtr)