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Hadi schlägt Waffenstillstand im Jemen vor

8. Dezember 2015

Jemens Präsident Hadi hat angesichts der bevorstehenden Friedensverhandlungen eine siebentägige Kampfpause vorgeschlagen. Mit den geplanten Gesprächen in Genf verfolgen die UN mehrere Ziele.

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Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi ist seit Monaten nicht mehr im Land (Foto: Reuters)
Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi ist seit Monaten nicht mehr im LandBild: Reuters/F. Al Nasser

Nach einem monatelangen Krieg im Jemen sind die Konfliktparteien zu neuen Friedensverhandlungen bereit. Am 15. Dezember würden sich Mitglieder der jemenitischen Regierung und der Huthi-Rebellen in Genf treffen, um über eine dauerhafte Waffenruhe zu reden, teilte der UN-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed mit.

Neben Vertretern des international anerkannten Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi sollen die Huthi-Rebellen und Vertreter der Partei von Ex-Machthaber Ali Abdallah Saleh an den Gesprächen teilnehmen. Der Allgemeine Volkskongress, der bis zum Sturz Salehs 2011 jahrzehntelang die Politik im Jemen dominiert hatte, ist nicht offiziell mit den Rebellen verbündet, einige Parteimitglieder unterstützen sie aber.

Anhänger der Huthi-Bewegung Anfang Oktober in der Hauptstadt Sanaa (Foto: Getty)
Anhänger der Huthi-Bewegung Anfang Oktober in der Hauptstadt SanaaBild: Getty Images/AFP/A. Al-Basha

Ziel sei es auch, die humanitäre Lage im Land zu verbessern und zu einem friedlichen politischen Prozess zurückzukehren. Ould Cheikh Ahmed rief beide Seiten dazu auf, ab Dienstag alle Kämpfe einzustellen, um gute Voraussetzungen für die Friedensgespräche zu schaffen und die Bürger Jemens vor weiterer Gewalt zu schützen.

Präsident Hadi schlug ebenfalls einen Waffenstillstand vor. Die Feuerpause solle vom 15. bis zum 21. Dezember gelten, schrieb das Staatsoberhaupt in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Im Juni waren erste Friedensgespräche zwischen den Huthi-Rebellen und der jemenitischen Exilregierung in Genf gescheitert, beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld.

Im Jemen kämpfen die schiitischen Huthi-Rebellen zusammen mit Verbündeten gegen Hadi- Anhänger und den lokalen Al-Kaida-Ableger. Die Huthis beherrschen große Teile des Landes. Nachdem die Aufständischen im März auf die Küstenstadt Aden vorgerückt waren, floh Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe.

Riad griff daraufhin an der Spitze einer arabischen Militärallianz mit Luftangriffen in den Konflikt ein. Nach der Entsendung von Bodentruppen wurden die Huthi-Rebellen im Sommer aus Aden vertrieben, doch kontrollieren sie weiter die Hauptstadt Sanaa. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit März rund 5700 Menschen getötet, fast die Hälfte der Opfer waren Zivilisten.

Vormarsch der Terrorgruppen

Die Sicherheitslage ist aber bereits seit Jahren prekär. Das Terrornetzwerk Al-Kaida und andere Extremisten machen sich das Chaos zunutze. Ein Ableger des vor allem in Syrien und im Irak aktiven IS hat begonnen, sich in dem verarmten arabischen Land auszubreiten und dem Al-Kaida-Flügel im Jemen ernsthaft Konkurrenz zu machen. Auch angesichts der Bedrohung durch die Islamisten bemühen sich die Vereinten Nationen um eine politische Lösung des Konflikts zwischen Hadi und den Huthi.

stu/sti (afp, dpa, rtr)