Hadsch in Saudi-Arabien: Glühender Glaube
Der diesjährige Hadsch findet in glühender Hitze statt: Tagsüber steigen die Temperaturen auf bis zu 45 Grad. Doch von ihrer Hingabe lassen sich die meisten Pilger nicht abhalten.
Dem Licht entgegen
Die Sonne fällt dieser Pilgerin tief ins Gesicht - für sie kein Grund, sich abzuwenden. Im Gegenteil: Mit ihrem Handy hält sie das Geschehen auch für die Erinnerung fest.
Auf Schusters Rappen
Die meisten Pilger unternehmen den Hadsch nur einmal im Leben. Um das Ereignis zu würdigen, legte der Student Usman Arshad aus Pakistan die Distanz von 5400 Kilometern zu Fuß zurück. Das Foto zeigt ihn in der iranischen Stadt Shiras, wo er sein Zelt in einem verlassenen Haus aufschlug.
Glaube und Quote
Rund zwei Milliarden Muslime leben auf der Welt. Aus Kapazitätsgründen hat Saudi-Arabien ein Quotensystem entwickelt, auf dessen Grundlage die Visa zum Hadsch vergeben werden. Diejenigen, die ein solches erhalten, kommen in direkten Kontakt mit den zentralen Heiligtümern des Islam, hier der Kaaba in Mekka.
Leibliches Wohl
Traditionell versorgen die Bürger von Mekka die Pilger mit Speisen und Getränken. Früher ließen sie sie sogar in ihren Häusern übernachten. Inzwischen aber nächtigen die Pilger in allen möglichen Unterkünften, von einfachen Zeltstädten bis zu Fünf-Sterne-Hotels.
Hand und Handy
Die Umrundung der Kaaba gilt als Höhepunkt des Hadsch. Viele Pilger legen Wert darauf, das Heiligtum zu berühren. Eine Pilgerin gibt sich damit nicht zufrieden: Sie hält die Szene auch optisch, mit dem Handy fest.
Dezenter Stil
Die Pilger sind angehalten, sich während ihrer Reise dezent zu kleiden. Dies soll die Reinheit ihres Geistes spiegeln. Zudem sollen sie so nicht durch allzu aufdringliche Kleidung von ihrer religiösen Hingabe abgelenkt werden. Der zurückhaltende Stil sagt außerdem: Ob arm oder reich, vor Gott sind alle Menschen gleich.
Autonom unterwegs
Saudi-Arabien strebt eine gesellschaftliche Modernisierung an. In diesen Rahmen fällt auch ein Gesetz aus dem Jahr 2022, das es Frauen erlaubt, auch ohne Zustimmung ihres sogenannten "Vormunds" zu reisen. Das gilt auch für den Hadsch.
Indien: Frauen und Freiheit
Die neue Unabhängigkeit in Saudi-Arabien spricht sich herum. Aus Indien kamen dieses Jahr rund 4300 allein reisende Pilgerinnen nach Mekka. Damit verdoppelte sich ihre Zahl innerhalb eines einzigen Jahres.