Haftbefehl gegen Grace Mugabe
19. Dezember 2018Sollte Grace Mugabe Südafrika betreten, könne sie jederzeit verhaftet werden, erklärte Gerrie Nel, Anwalt der Organisation AfriForum. Die Gruppe vertritt das Model Gabriella Engels. Im Sommer 2017 soll die damalige Präsidentengattin die Südafrikanerin bei einer Konferenz in Johannesburg angegriffen haben. Die Nichtregierungsorganisation fordert daher die Auslieferung der ehemaligen First Lady an Südafrika. Die Polizei bestätigte den Haftbefehl gegen Grace Mugabe - man hoffe auf die Unterstützung durch Interpol, um Mugabe verhaften zu können.
Das mutmaßliche Opfer Engels erzählte, dass sie sich in einem Hotel in Johannesburg mit zwei Söhnen des damaligen Präsidenten Robert Mugabe befand, als Grace Mugabe auftauchte und das Model ohne Grund mit einem Kabel angegriffen haben soll. Die Präsidentengattin hingegen sagte, sie habe aus Notwehr gehandelt. Eine "betrunkene und verwirrte" Gabriella Engels habe sie zuvor mit einem Messer angegriffen.
"Niemand steht über dem Recht"
Nachdem sich das südafrikanische Model an die Polizei wandte, wurde Grace Mugabe diplomatische Immunität zugesprochen. Anschließend durfte sie das Land wieder Richtung Simbabwe verlassen. Diese Entscheidung der südafrikanischen Regierung wurde von der NGO Afriforum und der oppositionellen demokratischen Allianz vor Gericht angefochten. Die Richter gaben ihnen recht: Die Entscheidung der südafrikanischen Regierung, Grace Mugabe diplomatische Immunität zuzusprechen, war verfassungswidrig. "Wir hoffen, dass diese Entscheidung ein klares Signal ist, dass niemand über dem Recht steht, auch nicht, wenn man Mugabe heißt", erklärte Afriforum.
Grace Mugabe - oft auch "Gucci Grace" genannt - ist in Simbabwe bekannt für ihren teuren Lebensstil und ihre politischen Ambitionen. Sie wurde als mögliche Nachfolgerin ihres 94 Jahre alten Mannes Robert Mugabe gehandelt. Er regierte in Simbabwe seit 1980, wurde aber Ende vergangenen Jahres in einem Militärputsch gestürzt.
pgr/pg (dpa, ap)