Hamburger Highlights
Hamburg gilt in Deutschland als Tor zur Welt. Die Hafen- und Hansestadt ist natürlich mehr als eine Durchgangsstation. Sehenswürdigkeiten und Bemerkenswertes an Elbe und Alster - Hamburg in Bildern.
Seltenes Alster-Eisvergnügen
In Hamburg ist es am Anfang des Jahres am schlimmsten. Dauergrau, Nieselregen. Doch es gibt Ausnahmen: stahlblauer Himmel, trockene Eiseskälte. Dann hoffen die Hamburger, ihr Wahrzeichen, die Außenalster, zu Fuß überqueren zu können. Die Zeitungen vermelden täglich die wachsende Eisdecke, und manchmal geben die Behörden die Alster frei, so wie hier im Januar 2010.
Mondäne Arkaden
Die eleganten Bögen bringen ein bisschen Mittelmeerflair in die Hansestadt. Der Alsterarkaden sind heute eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt, dabei waren sie einst aus der Not geboren: Nach dem verheerenden Brand von 1842 sollte der Bereich um den zerstörten Rathausmarkt neu gestaltet werden - der Architekt Alexis de Chateauneuf nutzte die Chance, sich in der Stadt unsterblich zu machen.
Entlang der Alster
Im Sommer gehören Kanutouren durch das kilometerlange Netz der Alster zu den beliebtesten Aktivitäten der Hamburger und täglich fotografieren Tausende Touristen die teuren Villen der Hansestadt vom Wasser aus. Im Winter dagegen erstirbt das sonst so quirlige Leben auf dem Wasser abrupt - doch die seltene Einsamkeit und Stille haben auch ihren Reiz.
Am Scheideweg
Das verwunschene, oft fotografierte Fleetschlösschen an der St.-Annen-Brücke, links im Bild, steht an der Grenze zwischen der historischen Speicherstadt und der modernen Hafencity im Hintergrund, die viele Elemente aus der Speicherstadt-Architektur aufgenommen und verändert hat. Manche finden das gelungen, andere pompös - die Stadtplaner hoffen, eine neue Landmarke an der Elbe zu setzen.
Fenster in die Vergangenheit
Hier schlug im Mittelalter das Herz der Hansestadt - am Nicolaifleet entstand im 12. Jahrhundert ein Handelshafen; das Fleet war Hauptumschlagsplatz für Waren aus aller Welt. Heute ermöglicht ein Blick auf die gedrungenen Häuserfronten einen seltenen Blick in die Vergangenheit, denn von den alten, schmalen Fachwerkhäuschen stehen nur noch wenige - so sah Hamburg früher einmal aus!
Hamburgs erster Glaspalast
Vor der Elbphilharmonie war das 1995 geplante Dockland das extravaganteste Bauvorhaben an der Elbe - jetzt ist das gläserne Bürogebäude in Form eines Luxusdampfers etwas in den Hintergrund getreten. Wie bei der Elbphilharmonie scheiden sich an der Architektur die Geister: Die einen loben den Blick von der öffentlichen Dachterrasse, die andere finden den Stil zu zackig und abstrakt.
Monströses Wahrzeichen
Zu übersehen ist der Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg wahrlich nicht - direkt am Stadion des FC St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld. Die NS-Propaganda hatte den Flakturm einst als unzerstörbar bezeichnet und behielt irgendwie Recht: Weil es an Wohnraum mangelte, wurde 1947 eine Sprengung abgesagt. Heute ist der Bunker ein Medienzentrum und Heimat angesagter Clubs.
Das linke Herz der Stadt
Mitten im Schanzenviertel befindet sich das Gebäude, das noch mehr Schlagzeilen produziert als die Elbphilharmonie: das autonome Zentrum Rote Flora. Seit 1989 ist das ehemalige Theater von Autonomen besetzt; der Umbau in ein Musical-Theater wurde verhindert. Seitdem steht die Flora gleichermaßen für bunte Kulturfeste, den Protest gegen Gentrifizierung - und Straßenschlachten mit der Polizei.
Stolze Bürger
Mit 112 Metern ist der Rathausturm die höchste Landmarke in der Altstadt und damit immer noch zwei Meter höher als es die nahegelegene Elbphilharmonie sein wird - vielleicht ein symbolischer Triumph der Klassik über die Moderne. Gebaut Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance, tagt und debattiert noch heute die Hamburger Bürgerschaft in dem historischen Bau an der Binnenalster.
Der Klassiker
Wie kein anderes Gebäude prägt der Michel die Silhouette der Stadt. Der prachtvolle Barockbau, der etwas umständlich eigentlich "Hauptkirche St. Michaelis" heißt, ist fast von überall sichtbar. In Zeiten vor der GPS-Navigation hat er Seefahrern den Weg nach Hamburg gewiesen; heute dürfte der 132 Meter hohe Turm dagegen eher betrunkenen St.-Pauli-Touristen bei der Orientierung helfen.
Auge in Auge mit den Giganten
Nach Feierabend strömen viele Hamburger gerne zu den beliebten Aussichtsplattformen an der Elbe um einen Blick auf das zu werfen, was irgendwie auch Wahrzeichen der Stadt sind: riesige Kräne, schwer beladene Dampfer - Industrieromantik pur. Besonders schön sind solche Ausflüge, wenn die Elbe zufriert, was sehr selten passiert - hier eine Aufnahme von Januar 2010.
Hamburgs verruchteste Kneipentür
In einem nach Urin stinkenden Hinterhof ist sie nicht leicht zu finden, die legendäre "Ritze" auf der Reeperbahn. Im Keller ein Boxring - oben saufen, unten prügeln, das Konzept ging seit jeher auf. Die Klischtko-Brüder trainierten unten, oben kamen Promis wie Udo Lindenberg, Dramen blieben nicht aus: Ein Zuhälter wurde erschossen, ein anderer erhängte sich, die "Ritze" ist der Kiez komprimiert.