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Hand in Hand

20. Februar 2010

Die EU und die UNESCO wollen ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen. Zu den gemeinsamen Arbeitsgebieten sollen weitere Projekte in Afrika, der Wiederaufbau des Bildungsministeriums und der Schulen in Haiti gehören.

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UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa (rechts) und EU-Kommissarin Kristalina Georgieva (Foto: dpa)
Guter Start in Brüssel: Bokowa und GeorgievaBild: picture-alliance/ dpa

"Es gibt weit mehr Potenzial, als uns bislang bewusst war", sagte die neue UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa bei ihrem Antrittsbesuch in Brüssel bei der neuen EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva. Beide Bulgarinnen sind neu in ihrem Job: Irina Bokova ist seit dem vergangenen Herbst Generaldirektorin der UNESCO, Georgievas Amtantritt ist erst wenige Tage her.

Es gibt viel anzupacken

Die beiden Frauen verstehen sich offenbar nicht nur sprachlich, sondern auch menschlich - eine gute Grundlage für eine Annäherung auch der beiden Organisationen, meinte UNESCO-Chefin Bokova während des Besuchs. "Unser erstes Treffen ist sehr wichtig, weil ich glaube, dass die UNESCO und die Europäischen Kommission noch weit mehr zusammenarbeiten könnten als jetzt. Die Europäische Union ist der größte Entwicklungshilfegeber." Bokova glaube an eine sehr wichtige und fruchtbare Zusammenarbeit, da die UNESCO führend sei bei allgemeinen Bildungsprogrammen und gerade bei Bildungsprogrammen für Frauen und Mädchen. Dort sehe sie mögliche Schwerpunkte der Zusammenarbeit und regional vor allem in Afrika.

Die UNESCO-Chefin sieht aber auch Potenzial auf einem Gebiet, das man nicht unbedingt mit der Weltkulturorganisation in Verbindung bringt. "Die UNESCO ist sehr aktiv beim Klimaschutz und beim Schutz der biologischen Vielfalt. Ich glaube, unser Ansatz ist einzigartig, einen Bogen zwischen biologischer und kultureller Vielfalt zu schlagen, und ich glaube, das ist ein Ansatz, den wir mit der EU teilen können."

Haiti als Paradebeispiel

Ein Mädchen trägt einen Sack an Trümmern von zerstörten Häusern in Haiti vorbei (Foto: AP)
Der Wiederaufbau in Haiti ist ein MammutprojektBild: AP

Ein erster umfassender Ansatz von Hilfe und auch für die Zusammenarbeit zwischen UNESCO und EU soll die Arbeit im erdbebenzerstörten Haiti sein. Die EU-Kommissarin Georgieva sagte, die EU konzentriere sich zwar zunächst einmal auf die Befriedigung unmittelbarer Bedürfnisse der Menschen. Aber auch und gerade der Wiederaufbau von Schulen und der gesamten Bildungsinfrastruktur sei wichtig. Bildung gelte als Schlüssel für die Zukunft von Kindern, aber auch, um Kinder und ihre Familien zu stabilisieren.

"Bei der Hilfe für Menschen während und nach Naturkatastrophen geht es nicht nur um Essen und Unterkunft, es geht auch um ihre Würde. In den Familien können Kinder Normalität zurückbringen. Schulen können aber auch Kinder ernähren, damit sie wieder lernen können, was so wichtig für ihr Leben ist", so Georgieva. Hier habe es schon immer eine Tradition gegeben, dass humanitäre Hilfe und Entwicklung Hand in Hand gehen. Die neue Kommissarin will Ende Februar nach Haiti reisen. Wieviel aus der versprochenen engeren Zusammenarbeit mit der UNESCO wird, könnte sich schon bald bei der Hilfe in Haiti zeigen.

Autor: Christoph Hasselbach
Redaktion: Nicole Scherschun