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Abschluss der Hannover Messe

23. April 2010

Optimistische Signale aus Hannover: Auf der weltgrößten Industrieschau hakt die Branche die Krise ab. Einzig die Aschewolke trübte die gute Stimmung und lies die Besucherzahl einbrechen.

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Fahnen mit dem Logo der Hannover Messe (Foto: Deutsche Messe)
Blau ist die Hoffnung - in HannoverBild: Deutsche Messe AG

Die größte Industriemesse der Welt in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover ist am Freitag (23.04.2010) mit positiven Konjunktursignalen zu Ende gegangen. "Es geht wieder bergauf", so der Chef der Deutschen Messe AG, Wolfram von Fritsch auf der abschließenden Pressekonferenz. Und so wird diese Hannover Messe des Jahrgangs 2010 wegen zweier Dinge in Erinnerung bleiben: Als Messe, auf der die Industriebranche die große Krise als abgehakt erklärte. Und als bislang erste Messe in der über 60jährigen Geschichte, die unter einer vulkanischen Aschewolke zu leiden hatte. In die Chronik geht sie laut von Fritsch als "Vulkan-Messe" ein.

134 Stunden Anreise

Angela Merkel und ein Roboter auf der Hannover Messe (Foto: dpa)
Optimismus versprühte auch die Bundeskanzlerin in HannoverBild: picture alliance/dpa

Die Aschewolke kam für die Hannover Messe zur Unzeit. Der dadurch lahmgelegte Flugverkehr bremste eine ganze Reihe Besucher aus, vor allem aus China und den USA. Die Zahl der ausländischen Gäste halbierte sich - und insgesamt kam ein Fünftel weniger Menschen auf diese Messe, die sich als Stimmungsbarometer der Wirtschaft versteht. Dennoch ließen die Messeveranstalter nichts unversucht: Buskonvois wurden organisiert, um gestrandete Aussteller von den Flughäfen Istanbul und Mailand nach Hannover zu bringen. Den Rekord allerdings hält wohl für immer eine Ausstellerin aus Neuseeland: Sieben Umbuchungen und 134 Stunden Anreise. Doch trotz aller Bemühungen blieben 300 Messestände umbesetzt.

2009: Orientierung - 2010: Geschäfte

Grüne Verkehrsampel mit Pfeil nach oben (Foto: Bilderbox)
Konjunktur-Signale stehen wieder auf GrünBild: Bilderbox

Das alles ließ die, die es nach Hannover schafften, enger zusammen rücken. "Im vergangenen Jahr suchte man mitten in der Krise Orientierung", so Messe-Chef von Fritsch. "In diesem Jahr machte man wieder Geschäfte." Das bestätigt auch Dietmar Harting, dessen Familienunternehmen zu den Stammgästen der Messe gehört: Drei Viertel aller Unternehmen, die in Hannover dabei waren, gingen davon aus, dass der positive Trend auch in den kommenden zwölf Monaten anhalten wird. Das habe eine Umfrage des Ausstellerbeirates ergeben, dessen Vorsitzender Harting ist: "Es herrscht keine Euphorie, aber es bewegt sich klar nach vorn."

Messe verstärkt Wachstumsimpulse

Symbolbild Aufschwung (Montage: DW)
Jetzt sollte es wieder aufwärts gehen!Bild: dpa/PA

Immerhin erwartet jedes zweite Unternehmen eine leichte Zunahme der Umsätze - und zwar auf in- wie ausländischen Märkten. Zurückhaltend sind die Firmen noch bei den Investitionen: Viele planen zunächst noch keine Ausweitung. Wichtig für die Mitarbeiter: 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen in nächster Zeit wieder Leute einstellen. Das alles lässt Friedhelm Loh, Chef des Elektroindustrie-Verbandes (ZVEI) und selbst Unternehmer zu dem Schluss kommen: "Die Hannover Messe verstärkt die Wachstumsimpulse, die wir verstärkt seit Jahresbeginn registrieren." Und auch beim Maschinenbauverband (VDMA) ist man froh, endlich von einem Konjunkturfrühling sprechen zu können. "Der Trend ist eindeutig nach oben gerichtet", sagt Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse. Dabei ist ein deutliches Durchatmen zu vernehmen. Kein Wunder: Die deutschen Maschinenbauer wurden von der Krise voll erwischt - ein Viertel weniger Produktion im vergangenen Jahr. Da braucht man jede gute Nachricht - und sei sie auch ein wenig mit Vulkanasche angegraut. Nach den Tagen von Hannover aber steht für viele Beobachter fest: Die Konjunktur steht an einem Wendepunkt.

Autor: Henrik Böhme, z.Zt. Hannover
Redaktion: Zhang Danhong