Happy Birthday, ESA!
Die Europäische Weltraumorganisation wird dieses Jahr 50. Die größten Erfolge - und die peinlichsten Misserfolge sehen Sie hier.
50 Jahre europäische Raumfahrt
Die Europäische Raumfahrtagentur ESA feiert runden Geburtstag! Ein guter Grund, um die großen Erfolge, die spannendsten Missionen und die ein oder andere peinliche Panne Revue passieren zu lassen.
Die erste Mission
Das erste Mal im All unterwegs war die ESA mit dem Satellit COS-B von 1975 bis 1982. Sein Name steht für Cosmic Ray Satellite B. Die Weltraumagentur untersuchte damit Gammastrahlung im Weltall - diese extrem energiereiche Strahlung wird frei, wenn radioaktive Elemente zerfallen. Mit COS-B entstand die erste Karte von Gammastrahlung in der Milchstraße.
Heiße Begegnungen
1990 startete die Sonde Ulysses. Sie flog als erste über die Sonnenpole, untersuchte das Magnetfeld der Sonne und die Sonnenwinde. Sie war eine von vielen Missionen, die die ESA seitdem gemeinsam mit der US-Raumfahrtbehörde NASA betreibt.
Atemberaubende Bilder
Ein Gemeinschaftsprojekt mit der NASA ist auch das Weltraumteleskop Hubble. Es liefert seit den 90er Jahren wunderschöne Bilder aus den Fernen des Weltalls. Es ist noch immer in Betrieb. 2018 könnte das James-Webb-Weltraumteleskop seine Nachfolge antreten.
Abfahrten ins All
Der Weltraumbahnhof der ESA liegt in Kourou, Französisch-Guyana im Norden Südamerikas. Als Trägersysteme nutzt die ESA Raketen des Typs Ariane 5, der extra für die ESA entwickelt wurde. Der erste Start einer Ariane-5-Rakete im Jahr 1997 allerdings schlug fehl: Sie sprengte sich aufgrund eines Softwarefehlers selbst in die Luft.
Besuch auf einem Saturnmond
Die Sonde Huygens - Teil eines ESA-NASA-Projekts - landete im Jahr 2005 nach fast achtjährigem Flug auf der Oberfläche des größten Saturnmondes Titan. Sie fotografierte die Oberfläche und führte chemische Analysen durch. Huygens ist damit die erste Sonde, die auf dem Boden eines Körpers im äußeren Sonnensystem aufsetzte.
ESA auf dem roten Nachbarn
2003 startete die ESA-Mission Mars Express, die erste europäische Marssonde. Sie hat unter anderem Ausrüstung dabei, um nach Wasservorkommen auf dem Mars zu suchen und ist noch immer fleißig im Einsatz.
Panne bei der Eissonde
Der Forschungssatellit Cryosat sollte die Dicke der polaren Eisschicht messen. Aufgrund eines fehlerhaften Steuerungsalgorithmus erreichte der Satellit aber seine Umlaufbahn nicht und stürzte im Jahr 2005 ins Nordpolarmeer. 2010 startete die ESA den Ersatz-Satelliten Cryosat-2.
Konkurrenz für GPS
Das Satellitennavigationssystem Galileo soll weltweit Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern. Die Hoffnung: Es soll genauer sein als das US-amerikanische GPS. Das Gemeinschaftsprojekt zwischen EU und ESA besteht aus mehreren Satelliten. Zwei davon - Doresa und Milena - wurden allerdings am 22.August 2014 in die falsche Umlaufbahn ausgesetzt.
Von weiter Ferne zurück zur Erde
Noch ganz frisch sind die Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1 A und B. Sie starteten erst dieses Jahr ins All. Mit Radar beobachten sie die Erde aus 700 Kilometer Höhe. Jeder darf auf die Daten zugreifen. Mögliche Anwendungen sind zum Beispiel vor Extremwetterereignissen zu warnen oder die Schifffahrt sicherer zu machen.
Forschungsstation hoch oben
2008 schickte die ESA ihr Weltraumlabor Columbus zur Internationalen Raumstation ISS. In dem Mehrzwecklabor forschen Wissenschaftler unter Bedingungen der Schwerelosigkeit. Derzeit ist der ESA-Astronaut Alexander Gerst auf der ISS.
Landung auf einem Kometen
Eine der ESA-Missionen, über die die Welt derzeit vielleicht am meisten spricht, ist Rosetta. Nach zehnjährigem Flug soll die Sonde noch in diesem Jahr ihren Lander Philae auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko absetzen, um ihn genauer zu analysieren - ein kniffliges Unterfangen.