Hattrick am Himmel
30. Januar 2018Es klingt, als stünde uns Großes bevor: Ein Hattrick am Himmel, ein "Triple Treat", ein "Drei-Mond-Spektakel", ein seit 35 Jahren nicht mehr da gewesenes Ereignis. Und in der Tat ist die Nacht zum 31. Januar etwas Besonderes. Nur die Deutschen und einige Nordeuropäer haben weniger zu feiern. Sie befinden sich im falschen Breitengrad, wenn der Mond dort aufgeht, ist die Finsternis weitestgehend vorbei. In Asien, Australien und der Westhälfte Nordamerikas stehen die Chancen dagegen besser. Die gute Nachricht für die Deutschen: Sie können durchschlafen, weil es nichts zu sehen gibt.
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Aber was hat es denn nun mit der Super-Blau-Blutmond-Finsternis am 31. Januar auf sich?
Hier eine kleine Mondkunde:
Von einem Supermond ist die Rede, wenn der Vollmond der Erde auf seiner elliptischen Umlaufbahn sehr nahe kommt - er erscheint heller und größer. Dieses Phänomen tritt im Jahr mehrmals auf. In den Wintermonaten sei der Mond, wenn er voll ist, relativ nah an der Erde, so Carolin Liefke von der Vereinigung Deutscher Sternfreunde gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Abstand betrage dann nur etwa 360.000 Kilometer, statt der sonst rund 400.000 Kilometer.
Und der Blue Moon? Die Erklärung dürfte Sie mitunter etwas enttäuschen. Denn der im Deutschen oft frei übersetzt als "Blauer Mond" bezeichnete Vollmond leuchtet nicht blau. Nicht mal ein bisschen. So wird nur der zweite Vollmond innerhalb eines Monats bezeichnet. Dies ist also mehr eine kalendarische Besonderheit als ein Himmelsspektakel. Der erste Vollmond war am 2. Januar, nun folgt Nummer zwei. "Wir haben alle 29 Tage Vollmond, da kann das immer mal vorkommen", so Liefke.
Im Schnitt kommt es alle zweieinhalb Jahre zum Blue Moon, oder wer es noch genauer wissen möchte: Die Frequenz, mit der ein Blauer Mond auftritt, beträgt 1.16699016 × 10 hoch -8 Hertz. Im Englischen gibt es die Redewendung "Once in a blue moon", was so viel bedeutet wie "alle Jubeljahre" oder "ganz selten".
Zu guter Letzt: Wenn dann noch der Vollmond durch den Kernschatten der Erde wandert, kommt es zu einer totalen Mondfinsternis. Genauer: Zu einem Blutmond. Dieses Phänomen tritt auf, wenn sich die Erde zwischen Mond und Sonne schiebt. Durch die Brechung des Sonnenlichts erscheint er blutrot. Der Vereinigung der Sternfreunde zufolge beginnt diese am 31. Januar um 11:51 Uhr und dauert bis 17 Uhr. Die maximale Verfinsterung gibt es um 14:30 Uhr. Da ist es bei uns mitten am Tag.
Eine gute Nachricht haben wir aber dann doch noch für alle, die es diesmal verpassen: Es wird in diesem Jahr noch eine totale Mondfinsternis geben, am 27. Juli - und dann wird sie von Deutschland und anderen Teilen Europas aus gut zu sehen sein.