Hecking beim VfL Wolfsburg entlassen
17. Oktober 2016Nun hat es der Verein offiziell bestätigt: Der VfL Wolfsburg trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Dieter Hecking. Auch Assistenztrainer Dirk Bremser wurde entlassen. Vorerst soll der bisherige U23-Coach Valérien Ismaël das Team des Fußball-Bundesligisten übernehmen.
"Menschlich tut mir dieser Schritt sehr leid", sagte der Wolfsburger Sportchef Klaus Allofs. Es sei eine große Freude gewesen, mit Dieter Hecking und Dirk Bremser zusammenzuarbeiten. "Nach den zuletzt enttäuschenden Leistungen sind wir zu der Entscheidung gekommen, durch einen Wechsel auf der Cheftrainerposition dem Team neue Impulse zu geben", so Allofs in einer Mitteilung.
Hecking reagierte nüchtern auf die Entscheidung: "Natürlich bin ich enttäuscht, aber es gehört als Trainer in diesem Geschäft dazu, dass man mit einer Trennung rechnen muss, wenn die Erfolge ausbleiben."
Wer folgt Hecking dauerhaft?
Wer Interims-Coach Ismael auf Dauer ersetzen soll, ist noch nicht klar. Rund um das VW-Werk werden bereits prominente Namen gehandelt. So gelten der Portugiese André Villas-Boas sowie der ehemalige Wolfsburger Spieler André Breitenreiter als mögliche Kandidaten. Villas-Boas ist ein einstiger Schüler von Star-Coach José Mourinho, der 39-Jährige ist international profiliert und trainierte trotz seines jungen Alters bereits den FC Porto, FC Chelsea, Tottenham Hotspur und zuletzt Zenit St. Petersburg.
Villas-Boas soll bereits seit einigen Wochen Deutsch lernen. Breitenreiter spielte von 1997 bis 1999 in Wolfsburg und machte sich beim SC Paderborn einen Namen als Trainer. Beim FC Schalke scheiterte Breitenreiter aber nach nur einer Saison und musste den Klub im vergangenen Sommer wieder verlassen. Zudem wird auch der Name Andreas Herzog gespielt. Der Österreicher ist derzeit Assistent von Jürgen Klinsmann in den USA und kennt Allofs aus seiner Zeit in Bremen.
"Schnauze voll"
Nach sieben Spieltagen ist der VfL Wolfsburg, der eigentlich die europäischen Wettbewerbe im Blick hat, auf Tabellenplatz 14 angekommen. Eigentlich sollte Hecking, der am Montag ganz normal das Training leitete, mit Stars wie Mario Gomez und Julian Draxler an der Tabellenspitze mitmischen. Doch zuletzt, nach der 0:1-Niederlage gegen Aufsteiger RB Leipzig, hörte man von den Tribünen: "Hecking raus!" Und: "Wir haben die Schnauze voll!"
ml/fab (dpa, sid)