Heftiger Wirbelsturm sucht die Philippinen heim
2. September 2024Nach Angaben des Katastrophenschutzes verloren bisher mindestens zehn Menschen ihr Leben. Fünf der Opfer wurden demnach unter Schlamm-Massen begraben, darunter eine schwangere Frau. Vier Menschen, darunter zwei Kleinkinder, ertranken in den Fluten. Ein weiteres Opfer fiel einem Stromschlag zum Opfer. Mindestens zehn weitere Menschen wurden bei Erdrutschen verletzt, hieß es. In einigen Landesteilen der Philippinen mussten die Menschen durch brusthohe Fluten waten oder mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden.
"Das Wasser stand in manchen Gebieten höher als Kopfhöhe", sagte Joshua Tuazon von der Sicherheitsbehörde der schwer getroffenen Stadt Naga im Osten des Inselstaats. Hunderte Menschen seien vor den Fluten in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 300 Menschen harrten am Montag noch in Notunterkünften aus, weil das Hochwasser in der 210.000-Einwohner-Stadt nur langsam zurückgeht.
Auch der Großraum um die Hauptstadt Manila war betroffen, wo der Unterricht an den Schulen teilweise ausgesetzt wurde. Mindestens 29 Inlandsflüge wurden aus Sicherheitsgründen gestrichen. Auch der Schiffsverkehr wurde vor allem in östlichen und zentralen Landesteilen ausgesetzt, wie die Küstenwache mitteilte.
Wirbelsturm zieht weiter nach Norden
Am Montagmorgen zog "Yagi" nach Angaben des Wetterdienstes mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 Stundenkilometern vor der Küste der Hauptinsel Luzon nach Norden. In der nördlichen Provinz Isabela sollte der Sturm dann auf Land treffen. Vier Ortschaften mit insgesamt 33.000 Einwohnern wurden nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde angewiesen, Gefahrengebiete zu evakuieren.
"Yagi", der auf den Philippinen "Enteng" genannt wird, soll nach Auskunft des nationalen Wetterbüros bis Mittwoch erheblich an Kraft zulegen. "Bis Donnerstag oder Freitag könnte er auch die höchste Kategorie eines Taifuns erreichen", hieß es.
Der südostasiatische Inselstaat wird jedes Jahr von etwa 20 starken Tropenstürmen und Taifunen getroffen. Erst im Juli waren im Zuge des Taifuns "Gaemi" mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Der bisher schlimmste Sturm "Haiyan" hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet. Nach Ansicht von Experten verstärkt der Klimawandel die Intensität der Wirbelstürme, die mit heftigen Regenfällen, flutartigen Überschwemmungen und starken Windböen einhergehen.
kle/se (afp, dpa, ape)