Heiko Maas muss mal wieder umsteigen
12. August 2019Statt wie geplant mit einem Airbus A321 brach der Minister vom militärischen Teil des Flughafens Berlin-Tegel mit einer kleineren Ersatzmaschine - einem Airbus des Typs A319 - zu seiner viertägigen Nordamerika-Reise auf. Die Ersatzmaschine mit Maas startete etwa eine halbe Stunde später als geplant. Um welche Art von Defekt es sich handelte, wollte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes auf Anfrage nicht sagen.
Langes Warten auf Ersatzflieger
Maas hatte zuletzt drei Mal innerhalb von nur drei Monaten wegen Flugzeugpannen Verspätungen hinnehmen müssen. Mitte Mai traf er wegen einer Panne mit einer Verspätung von etwa 70 Minuten zu seinem Antrittsbesuch in Bulgarien ein. Ende Februar saß Maas zum Abschluss einer Afrika-Reise in der malischen Hauptstadt Bamako fest. 20 Stunden musste er dort auf einen Ersatzflieger warten.
Anfang April hatte er bei der Landung in New York eine Reifenpanne. Er musste mehr er als eine Stunde lang in dem Airbus A340 warten, bis er aussteigen konnte, und verpasste deswegen den Auftakt einer informellen Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Davor war er fast ein Jahr lang rund 300.000 Kilometer pannenfrei geflogen.
Die Flugbereitschaft der Bundeswehr war in den vergangenen Monaten immer wieder in den Schlagzeilen. Ende Mai musste auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wegen einer gerissenen Cockpitscheibe auf einen Privatjet umsteigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte wegen einer Panne im November 2018 nicht zum G20-Gipfel in Buenos Aires abheben. Sie flog schließlich mit einem Linienflieger. Die Bundesregierung hat inzwischen Konsequenzen aus den Pannen gezogen und die Beschaffung von drei neuen Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben.
UN, Kanada und Arktis
In New York wird Maas am Dienstag zunächst an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikten teilnehmen. Am Nachmittag reist der Außenminister nach Kanada weiter, wo er zusammen mit der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland die von ihm initiierte "Allianz der Multilateralisten" voranbringen will. Darin sollen Länder vernetzt werden, die für internationale Zusammenarbeit und gegen nationale Alleingänge einstehen.
Letzte Station der viertägigen Reise ist die kanadische Arktis. In Pond Inlet, einer Inuit-Siedlung mit nur 1300 Einwohnern, will er sich über die Folgen des Klimawandels informieren.
pgr/qu (dpa)