Hellmuth Karasek gestorben
30. September 2015Hellmuth Karasek ist tot. Das bestätigte seine Familie in Hamburg der Nachrichtenagentur dpa. Wie bild.de berichtet, starb Karasek in einem Hamburger Krankenhaus.
Einem breiteren Publikum war Karasek durch das Fernsehformat "Das literarische Quartett" bekanntgeworden. Dort hatte er mit dem "Literaturpapst" Marcel Reich-Ranicki (1920-2013), der österreichischen Publizistin Sigrid Löffler und dem deutschen Schriftsteller Ulrich Greiner über literarische Fragen diskutiert. Zwölf Jahre wirkte Karasek in der Sendung des Zweiten Deutschen Fernsehens mit, die bis 2001 ausgestrahlt wurde.
Mehr als 20 Jahre leitete Karasek, der am 4. Januar 1934 im mährischen Brünn geboren wurde, beim Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" das Kulturressort. Seine Erfahrungen verarbeitete er in dem Roman "Das Magazin". Seine journalistische Laufbahn hatte Karasek bei der "Stuttgarter Zeitung" begonnen, danach war er Theaterkritiker bei der Wochenzeitung "Die Zeit" in Hamburg. Bis 2004 war er Mitherausgeber des "Tagesspiegel" in Berlin.
In vielen Sparten aktiv
Neben zahlreichen Büchern ("Süßer Vogel Jugend", "Soll das ein Witz sein") schrieb Karasek für Zeitungen wie "Die Welt" und das "Hamburger Abendblatt" - wo auch regelmäßig seine Glossen erschienen.
"Das Fernsehen hat mein Leben am meisten verändert", sagte er einmal. Seitdem kannten die Menschen sein Gesicht, auch wenn sie ihn manchmal mit Literaturnobelpreisträger Günter Grass verwechselten, wie er berichtete. Bis ins hohe Alter ging er auf Lesereise und schrieb weiter. Erst 2013 waren zwei Bücher – "Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe" und "Frauen sind auch nur Männer" von ihm erschienen.
kle/qu (dpa, Munzinger, bild.de)