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Henry Kissinger - Geheimnisse einer Supermacht

30. November 2023

Henry Kissinger hat jahrelang die Außenpolitik der USA geprägt, wie kaum ein anderer. Als Nationaler Sicherheitsberater und Außenminister unter US-Präsident Richard Nixon vertrat der gebürtige Deutsche eine knallharte Machtpolitik.

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Zu seiner Amtszeit als Nationaler Sicherheitsberater und Außenminister unter US-Präsident Richard M. Nixon forcierten die USA die Angriffe auf den gegnerischen Vietcong im Vietnamkrieg. In den Folgejahren kamen weitere 100.000 Vietnamesen und mehr als 25.000 amerikanische Soldaten ums Leben. Auch das benachbarte und neutrale Kambodscha wurde durch US-Flugzeuge völkerrechtswidrig bombardiert. Durch Geheimgespräche mit dem Nordvietnamesen Lê Đức Thọ erreichte Kissinger schließlich eine Beendigung des Vietnamkrieges, wofür er 1973 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde (Lê Đức Thọ, der den Preis ebenfalls erhalten sollte, lehnte die Annahme ab). Im Verhältnis zu China galt Kissinger als Architekt der Entspannung und Wegbereiter für die Annäherung zwischen den USA und China, die er in geheimen Reisen ins Reich der Mitte vorbereitete. Als 1973 mit dem Angriff Ägyptens und Syriens auf Israel der Jom-Kippur-Krieg ausbrach, betätigte Kissinger sich wieder als Vermittler und erreichte ein Ende der Kampfhandlungen. In Kissingers Amtszeit fällt der Putsch der chilenischen Armee gegen Staatspräsident Salvador Allende im Jahre 1973, den die CIA mit Wissen Kissingers unterstützte. Viel Kritik brachte dem Außenminister auch ein, die völkerrechtswidrige Invasion Osttimors durch Indonesien gutgeheißen zu haben. Obwohl er seit 1977 kein Regierungsamt mehr innehatte, gehörte Henry Kissinger zu den wichtigsten Beratern der US-Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush. Der aus Fürth stammende Harvard-Professor Kissinger kannte fast alle bedeutenden Staatsmänner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts persönlich und war ein enger Freund von Helmut Schmidt. 2007 gelang es dem Dokumentarfilmer Stephan Lamby, Henry Kissinger zu seinem politischen Leben und Handel zu befragen. Es wurde ein ungewöhnliches Gespräch über Macht und Moral. In dem aufwendig recherchierten Film kommen zudem zahlreiche hochkarätige Zeitzeugen zu Wort, darunter George W. Bush, Alexander Haig, James R. Schlesinger, Helmut Schmidt, Norman Mailer und Carl Bernstein. Der Film nutzt private Super-8-Aufnahmen und geheime Abhörbänder aus dem Oval Office und bietet so einen ungewöhnlichen Einblick in das Weiße Haus der 1970er-Jahre. Die Geheimnisse der Supermacht USA, Bombardierungen, CIA-Aktionen, verdeckte Reisen zu feindlichen Regierungen, Abhörmaßnahmen gegen Mitarbeitende, erscheinen in einem neuen Licht, kommentiert von einem Mann, der im Zentrum der Macht stand: Henry Kissinger.

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