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Herber Dämpfer für Obama

20. Januar 2010

Demokraten verlieren Mehrheit im Senat +++ Kritik an Obama wächst auch in Deutschland +++ Helfer in Haiti am Ende ihrer Kräfte

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Scott Brown verhilft als Senator für Massachussets den Republikanern zur Mehrheit im SenatBild: AP

Das war kein schönes Jubiläumsgeschenk! Zum ersten Jahrestag seiner Amtsübernahme bekam US-Präsident Barack Obama eine bittere Pille verabreicht: bei den Nachwahlen zum Senatssitz für den Bundesstaat Massachusetts hat der Republikaner Scott Brown gewonnen. Der Senatsposten war durch den Tod von Edward Kennedy freigeworden. Über ein halbes Jahrhundert hatten die US-Demokraten den Senatssitz für den als liberal bekannten Bundesstaat fest in der Hand. Jetzt ist er an die Republikaner gegangen und die haben damit die eine nötige Stimme hinzugewonnen, um Gesetzesvorhaben der Regierung zu blockieren. Damit steht die Gesundheitsreform, das wichtigste innenpolitische Projekt Obamas, möglicherweise vor dem Aus. Im Interview mit dem Berliner Politikwissenschaftler Josef Braml von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik geht DW-Fokus Amerika der Frage nach, wie viel politischer Spielraum Barack Obama noch bleibt nach dieser Niederlage.

Ernüchterung auch in Deutschland

Barack Obama hat während des Wahlkampfs und zu Beginn seiner Amtszeit nicht nur in den USA, sondern weltweit Begeisterung und vor allem Hoffnung auf eine bessere Welt ausgelöst. Die "Obamania" grassierte auch in Deutschland, wo im Juli 2008 Hunderttausende in Berlin zusammenkamen um seiner Rede zu lauschen. Doch inzwischen hat sich auch in Deutschland herumgesprochen, dass Obama "nicht übers Wasser laufen kann", wie unsere Reporterin Anna Kuhn-Osius berichtet.

Haiti kommt nicht zur Ruhe

Eine Woche nach dem Erdbeben in Haiti hat es am Mittwoch ein schweres Nachbeben der Stärke 6,0 gegeben. Nachdem am Dienstag noch zwei Frauen lebend aus den Trümmern in Port-au-Prince geborgen worden waren, sinken jetzt die Hoffnung, noch weitere Verschüttete zu bergen von Stunde zu Stunden. Die Aufmerksamkeit der Hilfsteams vor Ort richtet sich jetzt auf die Versorgungslage für die Überlebenden denn die ist auch über eine Woche nach dem ersten Beben nach wie vor katastrophal: Es mangelt an Trinkwasser und Lebensmitteln, an Medikamenten, Verbandsmaterial und Ärzten. Am schlimmsten ist die Lage für die vielen bis zu 250.000 zum großen Teil Schwerverletzen - und auch für die Ärzte, die vielfach mit ihren Kräften am Ende sind.

Redaktion/Moderation: Mirjam Gehrke