High Five: Bands, die literarische Vorbilder haben
Musiker sind nicht unbedingt dafür bekannt, große Leseratten zu sein. Und doch haben sich einige offenbar bei ihrem Namen von Literatur inspirieren lassen. So wie die Band Steppenwolf.
Steppenwolf
Als sich John Kays Band in Steppenwolf umbenannte, hatte der Sänger von dem Buch zwar gehört, es aber noch nie gelesen. Erst Jahre später holte er die Lektüre nach. Dass John Kay kein großer Literaturfan zu sein scheint nahm ihm Herman Hesses Geburtsstadt Calw allerdings nicht übel. 2002 lud sie die Band Coldplay zum Internationalen Herman-Hesse-Festival ein.
Artful Dodger
Artful Dodger ist eine Figur aus dem Charles Dickens Roman Oliver Twist. Jack Dawkins wird dort wegen seines Talents als Taschendieb nur Artful Dodger, der kunstvolle Schwindler, genannt. Die Band Artful Dodger wurde im Jahr 1997 gegründet und verdiente ihr Geld auf ehrliche Weise – mit ihren 2-Step-Hits kletterte die Band bis auf Platz zwei der britischen Charts.
Belle and Sebastian
Die schottische Indie-Pop Band benannte sich nach dem Titel der französischen Kinderbuch-Reihe „Belle et Sébastien“. In den sechziger Jahren schrieb die Schauspielerin und Autorin Cecile Aubry die Abenteuer des sechsjährigen Sebastién und seines Hundes Belle, die in einem Dorf in den Pyrenäen wohnen. Die Geschichten waren auch in Großbritannien beliebt, und offenbar auch bei Belle & Sebastian.
The Libertines
Wüstlinge heißt der Name übersetzt. Das passt für die Band um Skandalsänger Pete Doherty wie die Faust aufs Auge. Für ihren Bandnamen inspirieren ließ sie sich aber nicht von ihrem Lebensstil sondern von dem französischen Aristokraten Marquis de Sade. Der schrieb im Jahr 1785 den Roman „Die 120 Tage von Sodom“, in dem er die sadistischen Sexpraktiken von vier „Libertines“ beschreibt.
Coldplay
Diesen Namen hatte sich eigentlich der britische Pianist Tim Rice-Oxley für seine Band ausgesucht. Am Ende erschien er ihm zu deprimierend und er überließ ihn seinem Freund Chris Martin und seiner neuen Band. „Cold Play“ war dabei ursprünglich der Titel eines Lyrikbandes des amerikanischen Dichters Philip Horky. Rice-Oxley entschied sich übrigens für den Namen Keane und hatte auch damit Erfolg.