High Five: Ungewöhnliche Liebesbräuche aus Europa
Auch in diesem Jahr werden am Valentinstag wieder Rosen, Schokolade und Schmuck verschenkt. Dabei gibt es viele andere Traditionen, um der Liebe etwas auf die Sprünge zu helfen.
Briefe an Julia schreiben
Wie der Valentinstag ist auch Julias Balkon im italienischen Verona ein pfiffiger Marketingstreich. Denn schließlich sind Julia und Romeo lediglich Shakespeares Phantasie entsprungen und auch den Balkon gibt es erst seit dem 20. Jahrhundert. Dennoch pilgern in jedem Jahr tausende Menschen zu Julias angeblichem Wohnhaus. Tausende Briefe und Wünsche legen sie nieder, in der Hoffnung auf Liebesglück.
Einen Maibaum aufstellen
In Deutschland stellen junge unverheiratete Männer am 1. Mai ihrer Angebeteten einen Baum vor die Tür. Es ist typischerweise eine junge Birke, geschmückt mit bunten Bändern und manchmal einem Herz mit dem Namen der Geliebten. Der Baum bleibt einen Monat stehen. Werden die Gefühle erwidert, gibt es am Ende Kuchen, Bier und vielleicht sogar einen Kuss für den Verehrer.
Einen Liebeslöffel schnitzen
Für die Angebetete ist er ein Zeichen der Liebe - für ihre Eltern der Beweis, dass der Zukünftige handwerklich auch etwas auf dem Kasten hat. In Wales reicht die Tradition der sogenannten "lovespoons" bis ins 17. Jahrhundert zurück. Dunkle Winternächte oder lange Seefahrten boten genug Zeit für ausgefeilte Schnitzereien. Heute sind die Löffel beliebte Mitbringsel.
Blumen pflücken
Zum Mittsommer in Schweden schenkt man Blumen nicht der geliebten Person, sondern sich selbst. Sieben verschiedene Sorten von sieben verschiedenen Wiesen müssen es sein. Selbst gepflückt und unter das Kopfkissen gelegt sollen sie magische Kräfte entfalten. Laut schwedischem Aberglauben erscheint jungen Frauen im Traum dann der Mann, denn sie mal heiraten werden.
Mit Äpfelschnitzen tanzen
Bei diesem, zugegeben etwas aus der Mode gekommenen, österreichischen Brauch kommt die Nase ins Spiel. Die Frau tanzt mit einem Stück Apfel unter der Achselhöhle, den sie ihrem Angebeteten zum Verspeisen anbietet. Ein echter Liebesbeweis, der aus biologischer Sicht durchaus Sinn macht: Durch die Botenstoffe im Schweiß finden Paare schnell heraus, ob sie sich riechen können, oder nicht.