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Hilfe via Internet

21. Dezember 2001

Kinder und Jugendliche nutzen den deutschen Kinderschutz-zentren zufolge immer häufiger Beratungsangebote im Internet. Im Web wird Ihnen geholfen.

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Kinder finden Rat im NetzBild: Bilderbox

Das Internet stellt für junge Menschen das ideale Medium dar, wenn es um Probleme mit Eltern, Lehrern und Liebeskummer geht. Obwohl erst weit weniger als die Hälfte der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen über einen Internet-Zugang verfügen, nimmt die Zahl der Hilferufe über dieses Medium stark zu. Daraus ergibt sich gleichzeitig ein neues Problem: das der Qualität der Beratung durch die meist ehrenamtlichen Helfer am Bildschirm.

"Abgesehen davon, dass diese Kinder in ihrer Not unter Umständen an höchst zweifelhafte Adressen geraten könnten", so Arthur Kröhnert, Bundesgeschäftsführer der Kinderschutz-Zentren, "stellen sie auch die geschulten Mitarbeiter der seriösen Hilfeorganisationen vor ganz
neue Aufgaben." Eine Beratung über das Medium Internet folgt ganz anderen Gesetzen als die Beratung von Angesicht zu Angesicht. "Das muss eigens gelernt sein, und da kann auch nicht jeder Sozialarbeiter oder Kinderpsychologe für alles kompetent sein", ist seine Erfahrung aus der Auswertung der Online-Beratung des Kinderschutz-Internetportals "YoungAvenue.de".

Vernetzung der Beratungsstellen

Ein Ausweg verspricht die in Köln angeregte Vernetzung der einzelnen Organisationen. "Im von uns angestrebten Idealfall wird ein hilfesuchendes Kind innerhalb dieses Netzes zu genau dem Partner vermittelt, der in seiner spezifischen Fragestellung die höchste Kompetenz hat", blickt Kröhnert in die Zukunft.

Ein zweites Problem ist die finanzielle und personelle Ausstattung dieses schnell wachsenden Hilfebereichs. Noch kümmern sich die Fachfrauen und -Männer um die jugendlichen Ratsuchenden überwiegend in ihrer Freizeit vom heimischen Computer aus. "Das wird die Kapazität und das Engagement dieser MitarbeiterInnen auf Dauer
überfordern", konstatiert Kröhnert. Das heißt, dass die öffentliche Hand Mittel bereit stellen muss, um diesen wachsenden Bereich der sozialen Betreuung nicht zum Tummelplatz von unqualifizierten oder gar suspekten "Hilfe"-Anbietern verkommen zu lassen.

YoungAvenue.de

Bei YoungAvenue.de sind die Kinder und Jugendlichen an der richtigen Adresse. Dort können sich die Hilfesuchenden notfalls auch ganz anonym an erfahrene Helfer und Helferinnen wenden. Seit einem Jahr ist das spezielle Portal der Kinderschutz-Zentren online, und die ersten Erfahrungen zeigen, dass sich da ein Weg auftut, der ohne Hemmschwelle direkt zu individuellem Rat führt.

Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Da Kindernöte meist auch die Nöte der Eltern sind, steht diesen
ebenfalls die Möglichkeit offen, sich per E-Mail Rat einzuholen.