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Clinton bremst Obama aus

Christina Bergmann, Washington DC5. März 2008

Bei den Demokraten geht der Wahlkampf um die Nominierung zur Präsidentschaft zwischen Clinton und Obama weiter. Nach ihren drei jüngsten Siegen erklärte Clinton, dass sie nicht aufgibt.

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Hillary Clinton im roten Kostüm bei einer Wahlveranstaltung in Ohio (Foto: AP)
Clinton will es weiter wissenBild: AP

Die frühere First Lady hat nach einer Zitterpartie am Dienstag (4.3.2008) auch noch die Delegiertenstimmen aus Texas knapp gewonnen. Mit ihren Siegen beendet Hillary Clinton die Erfolgsserie von Senator Barack Obama. Sie kündigte an, sie werde ihre Kampagne fortsetzen und die Nominierung der Demokraten gewinnen.

Ohio weist den Weg

Kampfeslustig im knallroten Kostüm ließ sich Clinton von ihren Anhängern in Ohio feiern - wie schon mehrmals in diesem Wahlkampf. Der Sieg in Ohio war für sie das Signal, weiterzumachen. Niemand habe bisher die Präsidentschaft gewonnnen, der nicht auch in Ohio gesiegt habe, sagte sie: "Ihr wisst, was man sagt: 'Wohin Ohio geht, dahin geht die ganze Nation.' Nun, diese Nation ist wieder im Rennen und das gleiche gilt auch für diese Kampagne." Die Menschen in Ohio hätten es laut und deutlich gesagt: Sie wollten weiter machen und den Weg bis zum Ende gehen.

Barack Obama mit Ehefrau Michelle auf einer Wahlkampfveranstaltung in San Antonio (4.3.2008, Foto: AP)
Obama bleibt weiter vornBild: AP

Clinton kann auf vorherige Erfolge in großen Bundesstaaten wie Kalifornien, New York und New Jersey verweisen. Allerdings wird sie auch nach diesem Wahltag Obama in der Gesamtzahl der Stimmen nicht einholen können, darauf wies dieser in seiner Rede in Texas hin: "Ganz egal, was heute Nacht passiert, wir haben nahezu den gleichen Vorsprung an Delegiertenstimmen wie am Morgen und wir sind auf dem Weg, diese Nominierung zu gewinnen." Am Dienstag hat Obama zumindest die Vorwahlen in Vermont gewonnen.

Superdelegierte werden immer wichtiger

Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur geht bei den Demokraten also weiter. Insgesamt sind noch weit über 600 Delegiertenstimmen zu vergeben. Möglicherweise können aber weder Clinton noch Obama die nötige Mehrheit von 2025 Stimmen erreichen. Dann müssen die knapp 800 Superdelegierten entscheiden, die an keine Weisung gebunden sind. Die nächsten Vorwahlen mit einer großen Zahl an Delegierten finden am 22. April in Pennsylvania statt.

John McCain gewinnt bei den Republikanern

Die Republikaner dagegen haben ihren Kandidaten gefunden. Ein strahlender John McCain trat in Dallas (Texas) seinen Anhängern gegenüber. Er hatte in allen vier Staaten die Mehrheit der Stimmen gewonnen und erreichte so die Mehrheit der Delegiertenstimmen insgesamt.

"Erhebt Euch und kämpft für Amerika, seine Stärke, Ideale und seine Zukunft. Der Wettkampf beginnt heute nacht", sagte er. Seine Rede war auch schon der Beginn des Wahlkampfs - er ging auf die Themen ein, über die sich Obama und Clinton in den Tagen zuvor gestritten hatten.

Irak-Krieg als Wahlkampfthema

John McCain mit Ehefrau Cindy auf seiner Wahlparty in Dallas (4.3.2008, Foto: AP)
McCains Kandidatur steht nun festBild: AP

McCain sprach sich dabei unter anderem für freien Handel aus, für Steuererleichterungen und er sagte, dass sich der nächste Präsident der Realität stellen müsse – und dazu gehöre auch der Krieg im Irak. Er, McCain, stehe hinter der Entscheidung, das Regime von Saddam Hussein zu stürzen. Aber er sagte auch, der nächste Präsident müsse erklären, wie er oder sie diesen Krieg zum schnellstmöglichen Ende bringen will, ohne dass dies im Irak zu einem Glaubenskrieg führe, der schnell zu einem Völkermord werden könne, der den ganzen Nahen Osten destabilisiert.

Versprechen im Rosengarten

Am Mittwoch, so heißt es, wird McCain mit George W. Bush im Weißen Haus zu Mittag essen und der Präsident werde ihm dann im Rosengarten seine Unterstützung zusagen. Denn trotz seines Sieges bei den Vorwahlen muss McCain die Konservativen in den eigenen Reihen überzeugen, dass er auch ihre Interessen vertreten kann. Ihm wird oft vorgeworfen, zu liberal zu sein und zu oft mit den Demokraten Kompromisse ausgehandelt zu haben.

Mike Huckabee, der ehemalige Gouverneur von Arkansas und als letzter bei den Republikanern im Rennen, schied am Abend aus dem Rennen aus und sagte McCain seine Unterstützung zu. Offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gewählt wird der 71-jährige Senator aus Arizona auf dem Wahlparteitag im September in Minneapolis/St. Paul.