Clinton führt deutlich vor Trump
11. Juni 2016Im Rennen um die US-Präsidentschaft hat die Demokratin Hillary Clinton einer Umfrage zufolge weiterhin bessere Aussichten auf einen Sieg als der Republikaner Donald Trump. 46 Prozent der Befragten geben in einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters an, im November für die Ex-Außenministerin stimmen zu wollen. Trump kommt auf 34,8 Prozent. 19,2 Prozent unterstützen keinen der beiden Kandidaten.
Von ihrem Erfolg bei den jüngsten Vorwahlen am Dienstag, mit dem sie sich die Kandidatur der Demokraten sicherte, konnte die frühere First Lady aber somit zunächst nicht sonderlich profitieren. Ihr Vorsprung auf Trump entsprach in etwa dem, den sie auch in der Umfrage vor einer Woche verbuchte. Der Milliardär hatte dagegen vorübergehend einen zweistelligen Rückstand aufgeholt, nachdem er im Mai das Kandidatenticket seiner Partei löste. Kurze Zeit lag er mit Clinton fast gleichauf, bevor er wieder zurückfiel.
Am Donnerstag hatte US-Präsident Barack Obama offiziell seine Unterstützung für Hillary Clinton im Rennen um seine Nachfolge bekanntgegeben. "Millionen Amerikaner haben in den vergangenen Monaten ihre Meinung kundgetan, heute will ich das auch tun", sagte Obama in einer Videobotschaft, die Hillary Clinton auf ihrer Internetseite veröffentlichte.
Obama hatte sich kurz zuvor mit Clintons parteiinternem Widersacher Bernie Sanders im Weißen Haus getroffen. Sanders hatte erklärt, er wolle den Kampf um die Präsidentschaftskandidatur noch nicht aufgeben. Seine Position ist allerdings rechnerisch aussichtslos.
Donald Trump reagierte auf das Obama Video unter anderem damit, dass er einen Obama-Werbespot von 2008 auf Twitter postete, der Obamas damalige Rivalin Clinton als opportunistisch und unglaubwürdig darstellt.
Clinton hatte am Donnerstag mit einer scharfen Replik auf Trumps Aktivitäten auf Twitter ihre Anhänger begeistert. "Löschen Sie Ihren Account!", forderte Clinton Trump über den Kurznachrichtendienst auf. Binnen Stunden verbreiteten ihre Anhänger die Botschaft hunderttausendfach weiter - der bislang größte Retweeting-Erfolg ihrer Kampagne, wie ein Clinton-Sprecher sagte.
Anders als Clinton nutzt der Republikaner Trump sein Twitter-Account seit Monaten intensiv, um sich mit impulsiven Botschaften im Gespräch zu halten. Der Kurznachrichtendienst ist oft das Medium, über das er seine bisweilen derben Beschimpfungen von Gegnern und Minderheiten an die Öffentlichkeit bringt.
Auf Clintons Twitter-Attacke reagierte Trump sarkastisch: "Wie lange haben Ihre 823 Mitarbeiter gebraucht, um sich das auszudenken?", twitterte er zurück.
stu/wl (afp, dpa, rtr)