Hintergrund: Touristenparadies Bali
1. Oktober 2005Nach den verheerenden Anschlägen auf zwei Nachtklubs in Kuta mit 202 Toten vor drei Jahren dauerte es einige Zeit, bis die Touristen wieder auf die Ferieninsel Bali zurückkehrten. Inzwischen strömen alljährlich wieder hunderttausende Reisende aus aller Welt zur "Insel der Götter" am Südrand des riesigen indonesischen Archipels. Die meisten kommen aus Australien, den USA und Europa. Auch von den Millionen Urlaubern, die auf anderen Inseln des Landes Urlaub machen, gönnen sich die meisten einen Abstecher auf die Trauminsel.
Insel lockt junge Leute
Wegen seiner paradiesischen Strände und seiner berühmten Tauch- und Surfreviere lockt Bali vor allem junge Leute an. Besonders bei australischen Rucksacktouristen ist die Drei-Millionen-Einwohner-Insel beliebt. Reiche Gäste aus den USA und Japan lassen sich insbesondere in den Fünf-Sterne-Hotels im Süden und rund um die Inselhauptstadt Denpasar verwöhnen. Im Innern der Insel besichtigen Kultur- und Trekkingurlauber einsame Dörfer und hinduistische Tempelanlagen. Der südlich gelegene Küstenort Kuta ist berühmt für sein rasantes Nachtleben. Im benachbarten
Jimbaran befinden sich zahlreiche Luxushotels.
Nach den Anschlägen am 12. Oktober 2002, bei denen in Kuta vor allem westliche Urlauber ums Leben kamen, waren die Zahlen der Bali-Reisenden zeitweise drastisch zurückgegangen. Zuvor war Bali von religiös oder politisch motivierter Gewalt verschont geblieben. Die in der großen Mehrheit hinduistischen Bewohner von Bali waren stolz darauf, den ausländischen Besuchern ein unbeschwertes und "sicheres" Reiseziel garantieren zu können. Westliche Botschaften nahmen Bali von ihren Reisewarnungen ausdrücklich aus, wenn es um Indonesien ging.
Bali: potenziell gefährdet
Dies änderte sich nach den Attentaten. Das Auswärtige Amt zählt heute neben Krisenregionen wie Aceh, Papua und den Molukken auch Bali zu potenziell gefährdeten Regionen. In ganz Indonesien müsse mit Anschlägen islamistischer Extremisten gerechnet werden, heißt es in den Reiseempfehlungen. Als besonders gefährdet gelten demnach Orte, die "bevorzugt von Ausländern frequentiert oder mit dem westlichen Ausland identifiziert werden, wie Hotels, Botschaften, Einkaufszentren und touristische Einrichtungen". (afp)