Hisbollah schießt Raketen auf Israel
6. August 2021Die Feindseligkeiten zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon und Israel nehmen zu. Die Hisbollah erklärte, "als Reaktion auf die israelischen Luftangriffe" vom Donnerstag habe die Miliz mit "dutzenden Raketen" ein Gebiet auf den Golanhöhen angegriffen, das sich in der Nähe israelischer Stellungen befindet.
Die Geschosse wurden nach Angaben des israelischen Militärs größtenteils vom heimischen Abwehrsystem Iron Dome abgefangen. Berichte über Schäden oder Opfer liegen nicht vor. Kurz nach den Angriffen erklärte die israelische Armee, die "Abschussvorrichtungen" der Hisbollah angegriffen zu haben.
Die sich seit Tagen abspielenden Auseinandersetzungen gefährden eine Ruhephase zwischen beiden Seiten, die seit 2006 andauert. Damals hatten sich Israel und die Hisbollah einen einmonatigen Krieg geliefert. Zudem zeigten sich in den vergangenen Tagen verschärfte Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Der Führung in Teheran wurden zuletzt Angriffe auf Tanker vorgeworfen. Der Iran weist dies zurück.
"Alles deutet auf den Iran"
Die Außenminister der G7-Staaten verurteilten derweil die mutmaßliche Drohnenattacke auf den Öltanker "MT Mercer Street" im Indischen Ozean vor gut einer Woche. Alle verfügbaren Beweise deuteten "klar" darauf hin, dass die Verantwortung für diesen "bewussten und gezielten" Angriff beim Iran liege, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Islamische Republik und deren Unterstützung für "Stellvertreterkräfte und nichtstaatliche bewaffnete Akteure" bedrohe den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit, erklärten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Japans, Kanadas, Großbritanniens, der USA sowie der EU-Außenbeauftragte. Bei dem Angriff auf die "MT Mercer Street" im Golf von Oman waren zwei Besatzungsmitglieder getötet worden.
Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL), die seit dem israelisch-libanesischen Konflikt von 2006 an der Grenze patrouilliert, forderte ein Ende des gegenseitigen Beschusses. "Dies ist eine sehr gefährliche Situation", hieß es. Sowohl die Aktionen der Hisbollah als auch der israelischen Armee in den vergangenen Tagen hätten den Konflikt weiter angeheizt. UNIFIL-Befehlshaber Stefano Del Col teilte mit, dass er mit beiden Seiten in Kontakt stehe und sie dazu aufrufe, "sofort das Feuer einzustellen". An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen. Vor allem für die Hisbollah ist Israel ein Erzfeind.
uh/jj (dpa, afp, rtr)