Historische Medaille
12. August 2016
Erst gestern wurde Fidschi deklassiert. Von den deutschen Fußballern. Mit 0:10 verloren die Kicker von der Südseegruppe im Inselpazifik ihr Vorrundenspiel gegen den DFB. Heute aber deklassierte Fidschi seinen Gegner. Im 7er Rugby, der neuen Sporart im Olympischen Programm - erstmals seit 1924 wieder dabei, in der modernen Variante. Und es war kein Vorrundenspiel, sondern das Finale.
Damit feiert Fischi seine erste Medaille bei Olympischen Spielen - und dann ist es auch noch die goldene. Der Top-Favorit setzte sich nach einer überragenden Leistung 43:7 (29:0) gegen Großbritannien durch. Zuvor hatte sich Südafrika mit einem 54:14 (21:7) über Japan Bronze gesichert.
Großbritannien ohne Chance
Fidschi, ehemals britische Kolonie, legte im Finale einen Blitzstart hin. Kapitän Osea Kolinisau bereits nach 54 Sekunden mit dem ersten Versuch. Großbritannien war von Beginn an chanchenlos, kam in der ersten Hälfte kein einziges Mal im Ballbesitz über die Mittellinie. Am Ende landete der in allen Belangen überlegene World-League-Sieger Fidschi einen deutlichen Sieg.
Auf Fidschi, der Inselgruppe im Südpazifik mit nur rund 800.000 Einwohnern, lief das Spiel um 10.00 Uhr morgens Ortszeit. Premierminister Frank Bainimarama hatte der Mannschaft vor der Partie einen Besuch abgestattet. Die Rugby-Helden dürfte in ihrer Heimat wie nach ihrem Triumph in der World-League 2015/16 nun ein begeisterter Empfang erwarten.
Nur 14 Minuten Spielzeit
Rugby ist erstmals seit 92 Jahren wieder im olympisch, anders als damals aber in der spektakulären 7er-Variante, bei den Frauen triumphierte Australien. Besonders ist neben der selbigen Spieleranzahl pro Mannschaft auch die Spielzeit: Ein Spiel dauert lediglich 2 mal 7 Minuten. Fidschi nimmt seit 1956 an Olympischen Spielen teil, in Rio ist zum 14. Mal eine Delegation dabei.
kb/sw (dpa, sid)