"Jungen Spielern Mut machen"
9. Januar 2014Sein Weg war kein leichter, sein Entschluss wohl überlegt. Für Thomas Hitzlsperger war der Weg zum Coming-out ein "langwieriger Prozess", wie er in einer Videobotschaft auf seiner Website bekannt gab. Der 31-Jährige Ex-Nationalspieler erklärt darin die persönlichen Schwierigkeiten, seine sexuelle Identität zu erkennen, wirkt jetzt aber auch befreit. "Profisport und Homosexualität schließen sich nicht aus, davon bin ich überzeugt." In einem Interview der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" hatte der ehemalige Fußballprofi zuvor öffentlich erklärt, schwul zu sein - und dafür viel Lob und Anerkennung geerntet.
Ein Gegner mehr
In seiner Videobotschaft betonte Hitzlsperger, dass es für ihn selbst und seine Familie unwichtig sei, dass er gerade jetzt an die Öffentlichkeit gehe. "Wichtig ist es nur für die Leute, die homophob sind, andere ausgrenzen aufgrund ihrer Sexualität - und die sollen wissen: Sie haben jetzt einen Gegner mehr." Im Fußball werde das Thema Homosexualität "schlicht ignoriert", meinte der 52-malige Nationalspieler. In der Kabine werde über Sport, das nächste Spiel oder ähnliches geredet, persönliche Aspekte spielten kaum eine Rolle. "Für die Medien hingegen ist das schon seit Jahren ein Thema. Nur die betroffenen Spieler haben sich nicht getraut, sich zu ihren Neigungen zu äußern. Denn die Fußballszene begreift sich in Teilen immer noch als Machowelt", meinte Hitzlsperger.
In seiner Botschaft äußert Hitzlsperger auch die Hoffnung, dass junge Spieler nun offen mit ihren Neigungen umgehen können, "weil sie an meinem Beispiel und einigen anderen sehen, dass man homosexuell sein kann und auch ein erfolgreicher Profifußballer. Und das soll jungen Spielern Mut machen."
(Quelle des Videos: www.thomas-hitzlsperger.de)