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Hoeneß-Prozess: immer höhere Summe

Martin Muno11. März 2014

Es steht nicht gut um Uli Hoeneß. Erst gab er zu, 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. dann wirft ihm eine Finanzbeamtin vor, Unterlagen zurückgehalten zu haben. Und jetzt soll die Summe noch höher liegen.

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Uli Hoeneß (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Steuerschuld von Uli Hoeneß liegt nach Angaben der Rosenheimer Steuerfahnderin vor dem Münchner Landgericht noch höher als vom Bayern-Präsidenten eingeräumt. Laut ihrer Aussage vom Dienstag schulde Hoeneß dem Fiskus mindestens 23,7 Millionen Euro und nicht 18,5 Millionen, wie er noch am Montag erklärt hatte.

Der Präsident des FC Bayern München hat nach Angaben der Münchner Justizbehörden außerdem bei der Einreichung von Unterlagen in seinem Steuerverfahren mehrmals Fristen verstreichen lassen. Die Aussagen einer Rosenheimer Steuerfahnderin im Prozess vor dem Münchner Landgericht hätten ergeben, dass "über einen sehr langen Zeitraum gar keine Unterlagen nach Erstattung der Selbstanzeige eingereicht wurden", sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz vor Journalisten.

Die ersten neuen Dokumente nach Hoeneß' Selbstanzeige am 17. Januar 2013 seien erst am 27. Februar 2014 eingereicht worden. Diese Unterlagen seien entgegen den ursprünglichen Bekundungen nicht vollständig gewesen, sagte Titz. Am 5. März, also fünf Tage vor Verhandlungsbeginn, seien dann nochmals neue weitere Unterlagen nachgereicht worden.

Unterlagen im Schuhkarton

Diese Unterlagen seien den Ermittlungsbehörden in einem großen Schuhkarton übergeben worden, sagte der Vorsitzende Richter Rupert Heindl. Das bedeute, dass sämtliche Unterlagen im Volumen von etwa 52.000 Seiten erst noch teilweise per Hand geordnet werden mussten.

Angesichts der neuen Lage geht das Gericht nicht mehr davon aus dass am Donnerstag - wie ursprünglich geplant - ein Urteil verkündet wird. "Es ist durchaus davon auszugehen, dass weitere Termine erforderlich sein werden", sagte Titz. Für Mittwoch sei ein Betriebsprüfer als zusätzlicher Zeuge geladen worden. Es sei zu erwarten, dass noch weitere Zeugen benannt werden, ergänzte die Gerichtssprecherin.

Für Hoeneß gehts ums Ganze

Der Präsident des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München hatte am Montag zuvor eingeräumt, insgesamt 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben und damit 15 Millionen mehr als angenommen.

mm/sti (dpa, sid)