Hoffenheim holt Punkt in München
29. März 2014Der Frühling zieht über das Land mit Temperaturen von 20 Grad an diesem Wochenende, und in München haben sie auf Sommerfußball umgestellt. Und all jene, die befürchtet hatten, dass der FC Bayern nach dem frühesten Meistertitel der Bundesliga-Geschichte einen Gang zurückschalten würde, sehen sich bestätigt. Gegen 1899 Hoffenheim spielten die Bayern zu Hause nur 3:3 (3:2). Trainer Pep Guardiola hatte einigen seiner Stars Schonung verordnet vor dem Champions-League-Viertelfinale bei Manchester Unitet am kommenden Dienstag (01.04.2014). Manuel Neuer, Jerome Boateng, David Alaba, Philipp Lahm, Arjen Robben, Thomas Müller und Mario Mandzukic hatte er zunächst auf der Bank oder gar auf der Tribüne gelassen.
Schnell zeigte sich, dass die B-Elf eben doch etwas weniger gut ist als die Topstars. Vor allem, wenn man gerade fünf Tage zuvor den vorzeitigen Titelgewinn gefeiert hat. So wurden von Anfang an Abstimmungsprobleme eklatant offengelegt von frechen Gästen aus Hoffenheim, die folgerichtig auch durch Anthony Modeste (23.) in Führung gingen, als Bayerns Thiago sich am Knie verletzt behandeln lassen musste. Thiago, der mehrere Wochen ausfallen wird, wurde von Lahm ersetzt, die Bayern waren jetzt wach und schlugen zurück. Claudio Pizarro (31. und 40.) und Xherdan Shaquiri (34.) schossen innerhalb von neun Minuten drei Tore, ein direkter Freistoß von Sejad Salihovic brachte Hoffenheim aber noch vor der Pause (44.) auf 2:3 heran. In der zweiten Hälfte schossen die Gäste zwölfmal aufs Bayern-Tor, die ihrerseits gerade mal drei Versuche zustande brachten. Roberto Firmino beendete die stolze Siegesserie der Münchner mit seinem Treffer zum 3:3 in der 74. Minute.
Die Siegesserie der Bayern ist nach 19 Siegen in Folge damit zu Ende gegangen, der Vorsprung in der Tabelle auf "nur" noch 23 Punkte geschmolzen.
Der dreifache Reus
Der VfB Stuttgart hatte schon mit 2:0 gegen Borussia Dortmund geführt, durfte sich auf drei Punkte im Kampf gegen den Abstieg freuen, als Marco Reus seinen Turbo startete und die Partie quasi im Alleingang drehte. Christian Gentner (9.) und Martin Harnik (19.) hatten jeweils Dortmunder Abwehrfehler genutzt. Reus erzielte aber schon in der 30. Minute den Anschlusstreffer. Die 68. Minute wurde zum Knackpunkt der Begegnung, als Georg Niedermeier Robert Lewandowski foulte. Niedermeier musste vom Platz, Reus verwandelte den Strafstoß zum Ausgleich und traf dann in der 82. Minute zum 3:2 (1:2)-Sieg.
Braunschweig punktet in Leverkusen
Bayer Leverkusen entwickelt so langsam ein Braunschweig-Trauma. Im Hinspiel hatten sie schon verloren beim Aufsteiger, und auch zu Hause reichte es nur zu einem 1:1 (0:0). Ken Reichel (47.) erzielte das Tor zum 0:1, Stefan Kießling (53.) glich per Handelfmeter aus. Für Bayer Leverkusen war es ein Rückschlag im Kampf um einen Champions-League-Platz, was der eine Punkt für Braunschweig beim Ringen um den Klassenerhalt wert ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Für einen Eklat sorgte Bayer-Abwehrchef Emir Spahic, der zwei Braunschweiger Spielern mitten im Spiel den Stinkefinger zeigte. Die Braunschweiger hatten sich beschwert, dass Spahic den Ball nicht ins Aus spielte, obwohl ein Eintracht-Spieler verletzt am Boden lag. Der Schiedsrichter sah Spahics Handzeichen nicht, so kam der Leverkusener ungestraft davon.
Der VfL Wolfsburg ist den Leverkusenern näher gekommen durch ein 2:1 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt. Nur noch einen Punkt beträgt der Rückstand der Wolfsburger, die lange brauchten, um gegen die Eintracht ins Spiel zu finden. Eine Stunde liefen die Gastgeber dem Tor von Stefan Aigner in der elften Minute hinterher, ehe zunächst Ivica Olic in der 69. Minute ausglich und dann Abwehrspieler Naldo mit einem Traumtor aus 35 Metern den Siegtreffer schoss (89.).
Weiter auf Europapokal-Kurs ist auch der FSV Mainz 05, der sich mit 3:0 (2:0) gegen den FC Augsburg durchsetzte. Niko Bungert (23.), Augsburgs Torhüter Marwin Hitz (38.) mit einem Eigentor und Johannes Geis (83.) sorgten für den verdienten Mainzer Sieg.
Trainerstreit in Freiburg
Im Samstagabendspiel setzte sich der SC Freiburg gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:2 (1:2) durch und sammelte drei wichtige Punkte gegen den Abstieg. Die Freiburger verbesserten sich dank einer starken kämpferischen Leistung auf Platz 13 der Tabelle. Pavel Krmas (23.), Admir Mehmedi (53./Foulelfmeter) und Felix Klaus (65.) sicherten den dritten Sieg im vierten Spiel. Die Nürnberger, für die Emanuel Pogatetz (6.) und Josip Drmic (45./Foulelfmeter) mit seinem 16. Saisontor trafen, sind dagegen wieder in arger Bedrängnis. Pogatetz sah in der vierten Minute der Nachspielzeit auch noch die Gelb-Rote Karte.
Nach dem Spiel machte FCN-Trainer Gertjan Verbeek seinem Ärger über das Verhalten seines Gegenübers Christian Streich Luft. "Wenn man sieht, wie der Trainer mich beschimpft hat, das ist unverschämt, brutal, respektlos! Wie ein Verrückter hat er agiert, bei jedem Mal, wenn etwas passiert ist", schimpfte Verbeek beim Fernsehsender Sky. Anschließend blieb er demonstrativ der Pressekonferenz fern. Streich dagegen gab vor nicht zu wissen, worauf Verbeek anspielte. Er wies die Vorwürfe an seine Person erschüttert zurück und bezichtigte seinen Kollegen der Lüge: "Das ist die völlige Unwahrheit, der völlige Wahnsinn. Mir ist es völlig unerklärlich, wie er darauf kommt", sagte er. "Ich habe ihn kein einziges Mal beleidigt."
Schalke hat "Königsklasse" im Blick
Bereits am Freitag hatte sich der FC Schalke 04 vorübergehend auf Rang zwei geschoben. Die Schalker besiegten durch Tore von Chinedu Obasi (16.) und Klaas-Jan Huntelaar (46.) Hertha BSC.
Die Sonntagspartien bestreiten Borussia Mönchengladbach und der Hamburger SV sowie Hannover 96 und Werder Bremen. Alle Ergebnisse und die Tabelle finden sie hier.