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Hoffenheim will die Bayern ärgern

Jan-Hendrik Raffler
5. November 2016

Selbstbewusst und voller Freude reist die TSG Hoffenheim zum Spitzenspiel nach München. Hoffenheims Trainer Nagelsmann glaubt, den Schlüssel gegen den Rekordmeister gefunden zu haben.

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Bundesliga 1899 Hoffenheim gegen 1. FSV Mainz 05
Bild: Getty Images/Bongarts/M. Hangst

Trainer Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim rechnet sich im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei Tabellenführer Bayern München am Samstag (15:30 Uhr MESZ im DW-Liveticker) durchaus Chancen für eine Überraschung aus. "Wir versuchen, sie auf dem falschen Fuß zu erwischen. Wenn wir einen guten Tag haben und Bayern vielleicht keinen absoluten Sahnetag erwischt, dann ist in jedem Bundesligaspiel was möglich - auch in München", sagte Nagelsmann, für den es als Coach das erste Kräftemessen überhaupt mit dem Rekordmeister ist.

Fünf Siege in Folge hat die nach wie vor ungeschlagene TSG mutig gemacht, die nur vier Punkte Rückstand auf die Münchener hat: "Ich erwarte, dass man sieht, was wir können", erklärte Nagelsmann: "Der Schlüssel gegen Bayern ist das Vertrauen in die eigene Leistung." Selbstvertrauen haben die Hoffenheimer nach dem Sprung auf Platz drei der Tabelle allemal. "Das kann man auch ein bisschen genießen und stolz drauf sein", so Nagelsmann.

"Der Reiz, den Bayern weh zu tun"

Von Bayern München spricht der junge Trainer in den höchsten Tönen - auch vor seiner Mannschaft: "Dann ist der Reiz, ihnen fußballerisch weh zu tun, größer", meint "Psychologe" Nagelsmann. Große Anerkennung zollt der 29-Jährige auch Bayern-Coach Carlo Ancelotti. "Jeder Trainer trägt den Traum in sich, einen Bruchteil der Titel zu holen, die Ancelotti gewonnen hat".

Die Personalsituation bei den Hoffenheimern bleibt dabei unverändert. Sie müssen weiterhin auf die Langzeitverletzten Pirmin Schwegler (Innenbandriss) und Mark Uth (Muskelbündelriss im Oberschenkel) verzichten.

Wembley-Schwung mitnehmen

Tottenham Hotspur FC v Bayer 04 Leverkusen - UEFA Champions League
Erzielte den wichtigen Siegtreffer gegen Tottenham: Leverkusens Kevin KamplBild: Getty Images/I. Walton

Bei Bayer herrscht nach dem Wembley-Coup in der Champions-Leaguewieder eitel Sonnenschein. "Das war enorm wichtig für die gesamte Stimmung. Nun dürfen wir aber nicht nachlassen und müssen am Samstag gegen Darmstadt 98 nachlegen. Wenn uns das gelingt, war es eine perfekte Woche", sagte Leverkusens Sportchef Rudi Völler.

Borussia Dortmund wird bei Tabellenschlusslicht Hamburger SV wieder mit Pierre-Emerick Aubameyang auflaufen, der beim 1:0-Sieg gegen Lissabonin der Champions-League überraschend nicht im Kader stand. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sagte nach dem Spiel: "Das Positive ist, dass er am Samstag in Hamburg dann frisch und ausgeruht ist."

Kein Freifahrtsschein

Thomas Linke, Sportchef des FC Ingolstadt, will Trainer Markus Kauczinski vor dem Derby gegen den FC Augsburg keinen Freifahrtsschein ausstellen. "Den gibt es nicht im Fußball - aber verschiedene Wege, da rauszukommen. Wir werden die Situation immer wieder neu bewerten", sagte Linke vor dem Spiel des Tabellenvorletzten am Samstag im  Interview des Fachmagazins Kicker.

Die Vorzeichen beim Spiel Freiburg gegen Wolfsburg könnten unterschiedlicher nicht sein: Der Sport Club hat als Tabellenachter neun Punkte Vorsprung auf die "Wölfe", die als Drittletzter zum Siegen verdammt sind.

Das Topspiel am Samstagabend bestreiten zwei Überraschungsmannschaften. Frankfurt wäre mit einem Sieg über Köln punktgleich mit dem FC und würde sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzen.

Leipzig erinnert an Hoffenheims Saison 2008/2009

Am Sonntag spielt Aufsteiger RB Leipzig und da werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an den furiosen Newcomer-Start von 1899 Hoffenheim in der Saison 2008/09, als die TSG am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Bayern München antrat. Damals reisten die Hoffenheimer als Tabellenführer an, mussten sich erst in der 90. Minute geschlagen geben und wurden dennoch später Herbstmeister.

Wenn Neuling RB Leipzig ähnlich forsch auftritt wie damals die Hoffenheimer, könnte bei einem Sieg gegen den FSV Mainz 05 und gleichzeitiger Niederlage des Rekordmeisters sogar die Tabellenspitze winken.

Am Sonntagabend will Schalke an die jüngsten Erfolge anknüpfen und mit einem Sieg über Bremen den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößern.   

Alle Begegnungen des 10. Bundesliga-Spieltags können Sie im DW-Liveticker verfolgen. Los geht es jeweils rund 15 Minuten vor Anpfiff.