Hoffnung auf Frieden in Sri Lanka
9. Februar 2002Positive Signale
Sri Lankas Premierminister Ranil Wickremesinghe traf die norwegische Delegation und diskutierte den Waffenstillstands-Plan mit Norwegens Vize-Premier Vidar Helgesen und Sonderbotschafter Erik Solheim. Die Delegation kommt zudem mit Präsidentin Chandrika Kumaratunga zusammen, um die Forderungen und Vorschläge der separatistischen Tamilen-Organisation LTTE zu erörtern.
Sri Lankas Verfassungsminister G.L. Pieris betonte, seine Regierung hoffe auf eine Einigung vor Auslaufen der derzeitigen, schriftlich nicht fest fixierten Waffenruhe bis zum 24. Februar: "Es gibt auf Seiten der Regierung und der LTTE den tiefen Wunsch, den Waffenstillstand auf eine stabile Grundlage zu stellen."
Der vorgelegte Entwurf sieht eine Überwachungs-Mission für den Waffenstillstand vor, bestehend aus Vertretern skandinavischer Staaten. Zudem sind beide Konfliktparteien angehalten, eine eventuelle Aufkündigung der Vereinbarung 14 Tage vorher anzukündigen. Außerdem sieht der norwegische Entwurf vor, dass beide Seiten binnen 60 Tagen nach Unterzeichnung der Vereinbarung ihre Kampfeinheiten zurück in die Kasernen ziehen müssen.
Direkte Verhandlungen?
Die angestrebten direkten Verhandlungen zwischen der LTTE und Regierungsvertretern wären die ersten seit sieben Jahren. Die Regierung Sri Lankas hatte im Januar die Wirtschaftsblockade einiger Tamilen-Gebiete im Norden des Landes gelockert - genau dies hatten die Rebellen zur Vorbedingung für Friedensverhandlungen gemacht. Generell sind die Erfolgsaussichten gestiegen, seit im Dezember eine Regierung ins Amt kam, die im Wahlkampf mit dem Versprechen einer Friedenslösung geworben hatte.
Sri Lankas Premierminister Wickremesinghe hofft, dass nach Abschluss einer Vereinbarung gleich im nächsten Monat direkte Gespräche zwischen Regierung und Tamilen-Tigern beginnen können.
Der norwegische Waffenstillstands-Plan soll das formelle Ende der zwei Jahrzehnte dauernden Kämpfe in dem Inselstaat besiegeln. In den vergangenen 18 Jahren waren dabei schätzungsweise 64.000 Menschen getötet worden. Norwegen hatte schon in der Vergangenheit versucht, in dem Konflikt zu vermitteln, doch vier Versuche scheiterten.
Autor: Ravi Prasad
Redaktion: Wim Abbink