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Hohe Beteiligung an Olympia-Referendum

29. November 2015

Sollen sich Hamburg und Kiel für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 bewerben? Darüber stimmen die Einwohner ab. Die Volksbefragung ist bindend. Bürgermeister Scholz warb nochmals um Zustimmung.

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Freizeitsportler laufen zur Unterstützung von Olympia mit einer Fackel durch Kiel (Archivfoto: dpa)
Freizeitläufer zur Unterstützung der Olympischen Idee in KielBild: picture-alliance/dpa/D. Bockwoldt

1,3 Millionen Hamburger und knapp 200.000 Einwohner in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt entscheiden darüber, ob Deutschland einen neuen Anlauf unternehmen soll, Olympische Spiele auszurichten. Die Auszählung der Stimmen beginnt heute um 18.00 Uhr MEZ. Ein vorläufiges Ergebnis wird noch am Abend erwartet.

Nach dem mehrmonatigen Werben von Befürwortern und Gegnern rief Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz ein weiteres Mal dazu auf, mit Ja zu stimmen. "Denn ein großer Rückhalt in der Bevölkerung erhöht die Erfolgsaussichten gegenüber den Mitbewerbern deutlich", betonte der SPD-Politiker. Die Konkurrenten Hamburgs wären Paris, Rom, Los Angeles und Budapest - dort werden die Einwohner nicht gefragt.

Hohe Briefwahlbeteiligung

Wenn man auch noch nicht weiß, wie das Ergebnis ausfallen wird - von ihrem Recht zu entscheiden, machen viele Hanseaten Gebrauch. Allein 569.484 Hamburger beteiligten sich im Vorfeld per Briefwahl. Das entspricht 43,6 Prozent der Wahlberechtigten, wie Oliver Rudolf vom Landeswahlamt am Sonntagmorgen mitteilte.

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (Foto: dpa)
Olaf Scholz will die Olympischen Spiele nach Hamburg holenBild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Sollte das Hamburger Olympia-Projekt am Votum der Wähler scheitern, dann würde es für Deutschland "sicherlich für 50, 60 und vielleicht noch viel mehr Jahre die vielleicht letzte Gelegenheit gewesen sein", wies Scholz zuletzt in der Bürgschaft darauf hin. Vor zwei Jahren war die Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele 2022 am Widerstand der dortigen Bevölkerung gescheitert.

Zahl der Gegner steigt

Sowohl in Kiel, wo die Segelwettbewerbe ausgetragen werden sollen, als auch in Hamburg gibt es eine wachsende Zahl an Olympia-Gegnern, wobei in der Hansestadt der Widerstand größer ist. Sie befürchten unter anderem steigende Mieten, soziale Ausgrenzung und beklagen einen Missbrauch der Olympischen Idee durch Konzerne.

Schriftzug von NOlympia von Olympia-Gegnern in Hamburg (Foto: dpa)
Sowohl in Hamburg als auch in Kiel gibt es immer mehr Olympia-GegnerBild: picture-alliance/dpa/C. Rehder

Im Zentrum der Kritik steht jedoch die Finanzierungsfrage. Hamburgs Senat hat für die öffentliche Hand Kosten von rund 7,4 Milliarden Euro veranschlagt, von denen die Hansestadt maximal 1,2 Milliarden Euro übernehmen will. Den Rest soll der Bund finanzieren. Eine Zusage steht jedoch weiter aus.

Die Entscheidung, wo die Olympischen Sommerspiele in neun Jahren tatsächlich stattfinden, fällt das Internationale Olympische Komitee (IOC) 2017 in Perus Hauptstadt Lima.

se/ml (dpa)