Hollande erhöht Sicherheitsstufe
12. Januar 2013Um möglichen Vergeltungsanschlägen moslemischer Terroristen vorzubeugen, sollen öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel in Frankreich stärker bewacht werden. In einer Fernsehansprache betonte Präsident François Hollande, der Einsatz in Mali werde fortgesetzt. Zur Verstärkung seien französische Soldaten aus dem Tschad in die malische Hauptstadt Bamako entsandt worden. Aufgabe sei nun, den Weg für den Einsatz einer afrikanischen Eingreiftruppe zu ebnen, die der UN-Sicherheitsrat genehmigt hatte.
Frankreichs Luftwaffe eingegriffen
Auf Ersuchen der Führung in Mali hatten französische Truppen an Freitag in den Konflikt in dem westafrikanischen Land eingegriffen und sich am Kampf gegen islamistische Rebellen beteiligt. Die Luftwaffe habe die vermutlich von Al-Kaida-Kämpfern geführten Aufständischen zum Rückzug aus der strategisch wichtigen Stadt Konna im Landesinneren gezwungen, so Hollande.
Mehr als 100 Tote
Nach den Luftschlägen hätten die Islamisten "schwere Verluste" erlitten. Nach Angaben aus Kreisen der Armee von Mali wurden mehr als 100 Menschen getötet, unter ihnen Regierungssoldaten und Islamisten. Da unklar sei, ob in dem Gebiet Minen gelegt wurden, rücke man nur mit äußerster Vorsicht vor, hieß es.
Großbritannien will Frankreich im Kampf gegen die Islamisten mit logistischer Hilfe unterstützen. Nach Angaben eines Regierungssprechers in London sollen zwei Militär-Transportmaschinen entsandt werden.
Mit dem militärischen Vorgehen soll verhindert werden, dass Mali zum Rückzugsgebiet für Extremisten wird. Nach einem Putsch im März vergangenen Jahres übernahm die islamistische Gruppe Ansar Dine die Kontrolle über den Norden des Landes und führte dort das islamische Rechtssystem Scharia ein. In den vergangenen Monaten rückten die Kämpfer immer weiter nach Süden vor.
uh/as/se (afp, dapd, dpa, rtr)