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Jolie kritisiert Flüchtlingspolitik

24. April 2015

Hollywood-Star Angelina Jolie hat das Versagen der Weltgemeinschaft im syrischen Bürgerkrieg angeprangert. An den UN-Sicherheitsrat in New York richtete sie einen dramatischen Appell.

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Angelina Jolie spricht im UN-Sicherheitsrat (Foto: Jemal Countess/Getty Images)
Bild: Jemal Countess/Getty Images

Schauspielerin Angelina Jolie hat die internationale Gemeinschaft zum besseren Schutz von Flüchtlingen aufgerufen. "Es ist widerlich, tausende Flüchtlinge an der Türschwelle des reichsten Kontinents der Welt ertrinken zu sehen", sagte Jolie bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York zu den jüngsten Flüchtlingsdramen im Mittelmeer. "Niemand riskiert auf diese Art das Leben seiner Kinder, außer in höchster Verzweiflung."

Besuch der syrischen Flüchtlinge empfohlen

"Wir haben eine unausweichliche moralische Verpflichtung, diesen Flüchtlingen zu helfen." Das Problem sei das "Fehlen politischen Willens", kritisierte Jolie. "Wir schauen zu." Die Unentschlossenheit und Gespaltenheit der Weltgemeinschaft mache den Konflikt nur noch schlimmer und halte den Sicherheitsrat davon ab, seinen Pflichten nachzukommen. "Wir können nicht auf Syrien und das Grauen schauen, das aus der Asche der Unentschlossenheit erstiegen ist, ohne zu denken, dass dies der Tiefpunkt der Unfähigkeit der Welt ist, die Unschuldigen zu schützen und verteidigen."

Jolie, die in einem schlichten weißen Blazer mit Brosche erschienen war, rief den bei dem Thema gespaltenen Sicherheitsrat zur Einheit auf. Es müsse eine Lösung für ein Ende des Konflikts gefunden werden, die den Syrern zugleich "Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit" bringe. Außerdem rief Jolie die 15 Mitglieder des Rates auf, die syrischen Flüchtlinge zu besuchen. Sie selbst habe das schon elfmal getan, zuletzt im Februar. Seit Beginn des Aufstands gegen Syriens Machthaber Baschar al-Assad im März 2011 wurden mehr als 220.000 Menschen getötet und Millionen Zivilisten in die Flucht getrieben.

Die 39 Jahre alte Jolie ist UN-Sondergesandte für Flüchtlinge und hat in dieser Funktion bereits zuvor vor dem Sicherheitsrat gesprochen.

pg/kle (dpa, afp)