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Politik

Honduras Präsident reklamiert Sieg für sich

27. November 2017

Für Honduras Staatsoberhaupt Hernández ist die Sache klar. Obwohl noch nicht alle Stimmen ausgezählt sind und die Gesetzeslage nicht ganz eindeutig ist, erklärte er sich zum Sieger der Präsidentenwahl.

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Honduras Präsident Hernandez  erklärt sich zum Wahlsieger
Bild: Reuters/E. Garrido

"Wir haben diese Wahl gewonnen. Das Ergebnis ist mehr als klar", sagte Juan Orlando Hernández (Artikelbild) vor seinen Anhängern. Nach den Nachwahlumfragen kam der Amtsinhaber auf knapp 44 Prozent der Stimmen.

TV-Moderator Nasralla als Herausforderer

Hernández' Herausforderer war der TV-Journalist und Moderator Salvador Nasralla, der für das linke Oppositionsbündnis Allianz in die Wahl ging. Für ihn sollen knapp 35 Prozent der Wähler votiert haben. Für den Wahlsieg reicht in Honduras eine einfache Mehrheit. Das Wahlamt hatte zunächst noch keine Ergebnisse vorgelegt.

Die Opposition in dem lateinamerikanischen Land wirft der regierenden Nationalpartei vor, das Oberste Gericht mit Gefolgsleuten besetzt zu haben, und warnt vor Hernández' autoritärer Politik. Die Amtszeit des 49-Jährigen war geprägt von Korruptionsskandalen und der Einschüchterung von Kritikern.

Es wäre das erste Mal in der jüngeren Geschichte, dass ein Präsident in Honduras im Amt bestätigt wird. Der Oberste Gerichtshof hatte die Kandidatur für eine zweite Amtszeit abgesegnet und den Gesetzgeber aufgerufen, die Festlegung in der Verfassung auf eine einmalige Amtszeit abzuschaffen. Das ist jedoch noch nicht geschehen.

Gewalt und Armut

Sollte sich der Sieg von Hernández bestätigen, so steht dieser vor großen Herausforderungen. Honduras gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas, etwa 70 Prozent der mehr als acht Millionen Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze.

Zudem zählt Honduras zu den gewalttätigsten Ländern außerhalb von Kriegsgebieten. 2016 kamen auf 100.000 Einwohner knapp 92 Morde. Menschenrechtler sind besonders bedroht. Jugendgangs kontrollieren ganze Stadtviertel und liefern sich blutige Kämpfe. Außerdem ist Honduras eines der Länder mit dem niedrigsten Bildungsniveau in Mittelamerika.

haz/stu (rtr, dpa, afp)