Viele Vermisste nach Dammbruch in Brasilien
25. Januar 2019In der Kleinstadt Brumadinho im Südosten Brasiliens ist ein Damm des größten brasilianischen Bergbauunternehmens Vale gebrochen. Der Eisenerzriese bestätigte den Vorfall und erklärte, am wichtigsten sei, das Leben von Angestellten und Anwohnern zu retten. Wie die Feuerwehr mitteilte, dauert der Rettungseinsatz noch an. Die genaue Opferzahl stehe deshalb noch nicht fest. Die Rettungskräfte sprachen zunächst von rund 200 Vermissten. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es "mehrere Tote" gegeben, so ein Sprecher.
Die Schlammlawine begrub mehrere Häuser unter sich, wie auf Luftaufnahmen zu sehen ist. Einige Häuser steckten bis zum Dach im Schlamm. Die Besatzung eines Rettungshubschraubers versuchte, zwei Menschen, die bis zum Bauch im Schlamm steckten, zu befreien. Auf einem Video war zu sehen, wie die Schlammlawine eine Straße überflutete.
Umweltminister Ricardo Salles sagte der Website G1, ein Notfallteam von der Umweltbehörde Ibama sei auf dem Weg ins Katastrophengebiet. Fünf Hubschrauber wurden losgeschickt, um nach Überlebenden zu suchen und das Ausmaß der Zerstörungen zu beurteilen. Präsident Jair Bolsonaro kündigte an, am Samstag die betroffene Region zu besuchen.
Vale bereits in Katastrophe von Mariana involviert
Vale war bereits in das Unglück in Mariana im November 2015 verwickelt. Damals tötete eine Schlammwelle 19 Personen, begrub mehrere Ortschaften unter sich und verunreinigte den Rio Doce und mehrere Nebenflüsse über Hunderte Kilometer. Bis heute warten Hunderte Familien auf Entschädigungen von Seiten der verantwortlichen Bergbaufirma Samarco, die ein Tochterunternehmen der australischen BHP Billiton und der brasilianischen Vale ist. Nach Angaben der brasilianischen Regierung handelte es sich um die bis dato größte Umweltkatastrophe in der Geschichte des südamerikanischen Landes.
ie/uh (afp, kna, afp)