Hunderte von Toten
24. Juni 2007228 Menschen seien in Karatschi getötet, mindestens 200 weitere verletzt worden, die Mehrzahl in den Vororten der Hafenstadt, teilte der Gesundheitsminister der Provinz, Syed Sardar Ahmed, am Sonntag (24.6.) mit. Ein besonders schweres Gewitter hatte Karachi am Samstag binnen einer Stunde ins Chaos gestürzt, die Behörden riefen den Notstand aus.
Tod durch Stromkabel
Die meisten Opfer in Karatschi stammten nach Angaben der Hilfsorganisation Edhi, die auch Leichenschauhäuser betreibt, aus einem Slumviertel. Sie seien beim Einsturz von Gebäuden ums Leben gekommen oder durch Stromschläge von unter Wasser liegenden Leitungen getötet worden. Zunächst hatten die Behörden von 40 Todesopfern gesprochen. Überschwemmte Straßen behinderten den Einsatz von Rettungskräften, sagte Polizeisprecher Mohib Ali.
In Indien waren die Bundesstaaten Andhra Pradesh am Golf von Bengalen und Karnataka an der Westküste besonders betroffen. Hier starben allein über 80 Menschen, wie Medien berichteten. Behördenvertreter in Andhra Pradesh sagten, die Wassermassen hätten Straßen zerstört und die Zug- und Flugverbindungen unterbrochen. Am ostindischen Golf von Bengalen waren am Wochenende viele Küstenorte überschwemmt. Allein im Bezirk Kurnool, der am härtesten betroffen war, wurden 85 000 Menschen in Sicherheit gebracht und auf 50 Lager verteilt. Überall im Bundesstaat waren Straßen unpassierbar. Hunderte Menschen saßen stundenlang in Bussen und Bahnen fest, die tief im Wasser standen und nicht weiterkamen, hieß es.
Einstürzende Gebäude
Im Bundesstaat Kerala starben mindestens 30 Menschen bei den Überschwemmungen. Im weiter nördlich gelegenen Bundesstaat Maharashtra kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, die meisten davon in der Stadt Pune, wo zwei Gebäude einstürzten.
Schwer traf es am Sonntag auch die Metropole Bombay im Bundesstaat Maharashtra, wo zwei Menschen starben. Dort waren im Stadtzentrum auch die großen Straßen überschwemmt. Autos mussten durch die Fluten geschoben werden. Auch der Bahn- und Flugverkehr in Indiens Finanzmetropole war betroffen. Am Abend begannen die Fluten auf den Straßen abzulaufen.
Für die nächsten Tage ist keine Besserung in Sicht. Die Wetterdienste rechnen in den Bundesstaaten mit weiteren Unwettern. (sams)