IBM enttäuscht die Investoren
15. April 2005International Business Machines Corp. (IBM) hat unter anderem wegen eines schwachen Geschäfts in Teilen Europas die Erwartungen der Analysten im abgelaufenen Quartal verfehlt. Der Umsatz legte im ersten Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahresabschnitt nur um 3,3 Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar (17,8 Mrd. Euro) zu. Klammert man Wechselkursveränderungen aus, stieg der Umsatz lediglich um ein Prozent. Dies gab IBM in der Nacht zum Freitag (15.4.) bekannt.
Den Gewinn steigerte der Konzern von 1,41 Milliarden Dollar oder 85 Cent je Aktie nach 1,36 Milliarden Dollar oder 79 Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten auf vergleichbarer Basis einen Gewinn von 90 Cent je Aktie erwartet. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar, während Analysten mit einem Wert in der Spanne von 23,2 Milliarden bis 23,78 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Asiens Aktienmärkte geschwächt
Der Kurs der IBM-Aktien sackte im nachbörslichen New Yorker Handel um fast vier Prozent auf etwa 80 Dollar und damit den tiefsten Wert seit 20 Monaten. Die überraschend vorgelegten Zahlen belasteten in der Nacht zum Freitag auch die Aktienmärkte in Asien. Vor allem Aktien von Technologie-Unternehmen mussten Kursabschläge hinnehmen. Die IBM-Zahlen sollten eigentlich am Montag veröffentlicht werden.
Finanz-Chef Mark Loughridge nannte insbesondere die Ergebnisse der Sparten Technische Dienste und Beratungstätigkeit enttäuschend. Diese machen 51 Prozent des IBM-Umsatzes aus. Zwar seien im Bereich Software Marktanteile hinzugewonnen worden. Der Umsatz der besonders profitablen Großrechner - auf Englisch "Mainframes" - ging jedoch um 16 Prozent zurück. IBM hat seit zwei Jahren seine Produktlinie in diesem Bereich nicht erneuert. Dagegen war in dieser Sparte vom ersten Quartal 2003 zum ersten Quartal 2004 ein Anstieg von 34 Prozent erzielt worden.
Angst vor Ausblick?
Loughridge bestätigte, dass im ersten Quartal mit Umstrukturierungen in Europa begonnen worden sei. "Einige dieser Maßnahmen könnten umfangreiche Umstrukturierungsaktivitäten nach sich ziehen", sagte er. Einen Ausblick auf das zweite Quartal gab er nicht ab. Wegen der nicht abgeschlossenen Geschäfte könne nicht gesagt werden, ob die von Analysten erwarteten Zahlen erreicht würden, sagte Loughridge. Diese seien jedoch realistisch. Experten erwarten ein Umsatzwachstum von 6,5 Prozent.
Am späten Donnerstagabend und in der Nacht legten auch der Computerkonzern Sun Microsystems und der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics enttäuschende Quartalszahlen vor. "Morgen wird ein harter Tag für Aktien", sagte der Börsen-Beobachter Rich Petersen von Pacific Crest Securities. (mas)