Ikonen der amerikanischen Moderne im Museum Barberini
Die Phillips Collection aus Washington, eines der hochkarätigsten Sammler-Museen in den USA, ist aktuell im Potsdamer Museum Barberini zu Gast. Die Schau zeigt Malerei der amerikanischen Moderne - von Rothko bis Hopper.
Edward Hopper: "Sonntag" (1926)
Dieses Gemälde repräsentiert die Ausstellung "Von Hopper bis Rothko: Amerikas Weg in die Moderne". Eine bewusste Entscheidung der Direktorin Ortrud Westheider: "Hopper drückt die Gefühle des modernen Menschen aus, jenseits nationaler Grenzen." Seine Bildern behandeln Isolation und Einsamkeit. Das ist auch heute durchaus aktuell.
Arthur Dove: "Rote Sonne" (1935)
Der US-amerikanische Sammler Duncan Phillips war ein eifriger Unterstützer von Künstlern wie Arthur Dove, der zu den ersten abstrakten Künstlern der USA zählt. Mit kräftigen Farben wandte sich Dove dem Verhältnis von Mensch und Natur zu. Phillips kaufte das Werk 1936 für sein Museum in Washington D.C.
Marsden Hartley: "Bergsee, Herbst" (um 1910)
Hartley ist einer der wichtigsten Vertreter der US-amerikanischen, abstrakten Malerei und war sowohl in Berlin als auch in Neuengland erfolgreich. Er setzte sich zeitlebens für den Austausch zwischen amerikanischen und europäischen Künstlern ein. Marsden Hartley hinterließ ein Werk mit extrem farbenfrohen Landschaftsgemälden, die überwiegend im US-Bundesstaat Maine entstanden sind.
Kenneth Noland: "April" (1960)
Für Pioniere der Farbfeldmalerei wie Kenneth Noland stellte die Phillips Sammlung einen wichtigen Ort dar, um dort die Werke europäischer und US-amerikanischer Künstler zu studieren. Die Sammlung beeinflusste Noland, der in Washington lebte, in seinen Anfangsjahren stark. Mit simplen Konturen und kräftigen Farben schuf er minimalistische Kompositionen.
Mark Rothko: "Ohne Titel" (1968)
Dieses Bild zeigt ein Werk des legendären Wegbereiters der abstrakten Farbmalerei, entstanden im Jahr 1968. Duncan Phillips, ein früher Sammler von Rothko, stellte dem Künstler ein abgeschlossenes Areal in seinem Museum zur Verfügung, bis heute als Rothko-Raum bekannt. Phillips verstand, warum es dem eigenwilligen Maler wichtig war, seine Arbeiten isoliert in ihrem eigenen Kosmos zu zeigen.
Milton Avery: "Schwarze See" (1959)
Die Ausstellung zeigt bahnbrechende amerikanische Kunstwerke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Viele allerdings blieben dem europäischen Publikum bislang unbekannt, so wie diese abstrakte Arbeit von Milton Avery. Es zeigt auf großer Leinwand eine Welle an einem Strand. Dieses Stück zählt zu den beeindruckendsten Averys.
Ralston Crawford: "Schiff und Getreidesilos Nr. 2" (1942)
Viele Kunstwerke der amerikanischen Moderne drehen sich darum, wie Menschen ihre Umwelt verändern. Crawford, der als Seemann gearbeitet und schließlich in Europa und den USA Kunst studiert hat, wählte für seine Werke oft Industrie-Kulissen, darunter Hafenanlagen, Brücken und Getreidesilos, die er aus seiner Kindheit im Hinterland New Yorks kannte.
Georgia O'Keeffe: "Kirche in Ranchos Nr. II" (1929)
Die Pionierin der amerikanischen Malerei lebte und arbeitete lange in New York und Chicago, aber sie war nie ein Großstadtmensch. Georgia O'Keeffe gilt als "Mutter der amerikanischen Moderne", weltweit berühmt für ihre einfühlsame Malerei. Die karge Landschaft der westlichen Staaten Texas und New Mexiko war ihre Welt.