Im Gespräch: Prof. Helmut Schwarz
12. Oktober 2011Der Medizin-Nobelpreis geht an Immunforscher. Sie fanden heraus, wie der Körper Viren und Bakterien abwehrt. In Folge wurden bessere Impfstoffe gegen Infektionen entwickelt.
Den Nobelpreis für Physik bekommen Wissenschaftler, die weit entfernte Sternenexplosionen beobachteten.
Weil deren Licht schwächer war als erwartet, folgerten die Forscher, dass sich die Ausdehnung unseres Universums beschleunigt.
Und den Nobelpreis für Chemie gibt es für die Entdeckung der sogenannten Quasikristalle. Die Forschung stieß zunächst auf heftigen Widerstand, heute gilt sie als bahnbrechend.
DW-TV: Professor Helmut Schwarz, Sie sind selbst Chemiker. Können Sie uns erklären, was diese Quasikristalle, für deren Entdeckung es jetzt einen Nobelpreis gab, eigentlich sind?
Helmut Schwarz: Versuchen Sie einmal, eine Fläche mit Kacheln zu bedecken. Das gelingt nur mit Dreiecken, Vierecken und mit Sechsecken. Shechtman hat gezeigt, es geht auch mit Fünf- und mit Siebenecken. Er hat ein grundlegendes Dogma umgestoßen und keiner glaubte ihm. Er ist sogar entlassen worden für das, was er behauptet hat. Aber alle wissen heute, er hat eine Revolution eingeleitet, weil er zeigen konnte, es gibt sogenannte nicht-periodische Muster, wie es sie ja auch in der Kunst, in der Mathematik gibt. Grandios!
DW-TV: Was muss man mitbringen, um einmal einen Nobelpreis zu bekommen. Was sind das denn für Charaktereigenschaften?
Helmut Schwarz: Es sind Talente, es sind neugierige Leute, es sind Revolutionäre. Es sind Personen, die brennen für etwas, die oftmals Wege gehen, die andere nicht bereit sind zu gehen. Leidenschaft muss dabei sein. Leidenschaft schwierigen Fragen nachzugehen, die manche als unwichtig ansehen.
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