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Deutscher Oscar-Kandidat: "Im Labyrinth des Schweigens"

27. August 2015

Der Film "Im Labyrinth des Schweigens" von Giulio Ricciarelli ist der deutsche Kandidat für den Auslands-Oscar 2016. Das hat "German Films", die Auslandsvertretung der deutschen Filmbranche, jetzt in München mitgeteilt.

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Im Labyrinth des Schweigens (Film)
Bild: picture-alliance/dpa/H. Ulrich

Mit dem Film bewirbt sich Deutschland beim 88. Oscar-Wettbewerb um einen Platz in der Kategorie "bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm". Ob der Film dann auch tatsächlich nominiert wird, entscheidet die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscars vergibt, selbst. Welche fünf fremdsprachigen Filme es in die Endauswahl der Oscar-Nacht am 28. Februar 2016 schaffen, gibt die Academy am 14. Januar bekannt.

Drama um die Frankfurter Auschwitz-Prozesse

"Im Labyrinth des Schweigens" erzählt die Vorgeschichte der Frankfurter Auschwitz-Prozesse. Ricciarelli gelinge mit seinem Debütfilm "eine packende Inszenierung und eine besondere Vergangenheitsbewältigung", sagte die Geschäftsführerin von German Films, Mariette Rissenbeek, der DW. Alexander Fehling überzeuge "mit seinem intensiven Spiel als Staatsanwalt, der auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit den Anstoß für die Auschwitz-Prozesse in Frankfurt gibt."

Der Film sei auf Festivals und beim Kino-Publikum im In- und Ausland erfolgreich gewesen. "Wir freuen uns, einen Kandidaten ins Oscar-Rennen zu schicken, der auf anregende und spannende Weise einen bislang wenig bekannten Teil der deutschen Geschichte erzählt und auch heute nichts an Aktualität verloren hat", so Rissenbeek.

Deutschlandpremiere Im Labyrinth des Schweigens
Die Schauspieler Johann von Bülow, Friederike Becht, Regisseur Giulio Ricciarelli und die Schauspieler Andre Szymanski und Alexander Fehling am 04.11.2014 in Frankfurt bei der Deutschlandpremiere von "Im Labyrinth des Schweigens"Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst

"Ich hatte viele gute Erfahrungen mit diesem Film, in und außerhalb Deutschlands", zeigte sich Regisseur Ricciarelli nach Verkündung der Nominierung hocherfreut. "Die Zuschauer waren bewegt und haben oft begonnen, über ihre eigene Vergangenheit nachzudenken. Dieses internationale Feedback auf dieses Thema war sehr wichtig für uns. Die Entscheidung der Jury ist eine große Chance."

Acht Kandidaten

Neben "Im Labyrinth des Schweigens" hatten Produzenten noch sieben andere deutsche Filme in die Vorauswahl berufen: "Victoria" von Sebastian Schipper, "Elser - Er hätte die Welt verändert" von Oliver Hirschbiegel, "Honig im Kopf" von Til Schweiger, "Freistatt" von Marc Brummund, "Jack" von Edward Berger, "Schmidts Katze" von Marc Schlegel und "Wir sind jung. Wir sind stark" von Burhan Qurbani.

Die Entscheidungsfindung erfolgte durch eine Fachjury, die jedes Jahr neu bestimmt wird. Sie besteht aus neun Vertretern verschiedener Verbände und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind. "German Films" selbst war im Auswahl-Kommitee nicht vertreten.

Viermal gab's den Oscar für Deutschland

In der Kategorie "bester nicht englischsprachiger Film" haben bisher vier deutsche Filme den Oscar gewinnen können: Volker Schlöndorffs "Blechtrommel" (1979), István Szabós "Mephisto" (1981), Caroline Links "Nirgendwo in Afrika" (2003) und "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck (2007). 2015 hatte Deutschland Dominik Grafs Werk "Die geliebten Schwestern" ins Rennen geschickt, er bekam aber keine Nominierung.

nf/jb (dpa, germanfilms)

Filmstill Im Labyrinth des Schweigens
Der junge Staatsanwalt Johann Radmann (Alexander Fehling) und Marlene Wondrak (Friederike Becht) bei ihrer ersten Begegnung im GerichtssaalBild: picture-alliance/dpa/Ulrich/CWP Film/Universal Pictures