Immer wieder Entführungen im Irak
29. November 2005Unter den Entführten waren viele Journalisten, humanitäre Helfer und Beschäftigte von Firmen, die für die alliierten Truppen arbeiten. Die Täter gehören Kriminellen- oder Extremistengruppen an, darunter der von Abu Mussab al-Sarkawi, der einige Geiseln eigenhändig enthauptet haben soll.
Einige der Entführungsfälle, die für Schlagzeilen sorgten:
26. November 2005: Vier westliche Helfer, darunter ein Brite, zwei Kanadier und ein Amerikaner, wurden in Bagdad entführt. Bislang wurden nur wenige Einzelheiten über die Geiselnahme bekannt. Als relativ sicher gilt, dass sich die vier Helfer am Samstag in einer als gefährlich geltenden Gegend von Bagdad aufhielten und dort von Entführern überwältigt wurden, berichtete eine BBC-Korrespondentin aus der irakischen Hauptstadt. BBC sprach von einer der größten Gruppen westlicher Bürger, die seit Beginn des Irak-Konflikts entführt wurden.
11. Juni 2005: Die französische Journalistin Florence Aubenas (44) und ihr irakischer Fahrer kommen nach mehr als fünf Monaten frei. Angaben der Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" über angebliche Lösegeldforderungen in Höhe von 15 Millionen Dollar werden nach Intervention des Außenministeriums in Paris zurückgezogen.
22. Mai 2005: Drei rumänische Journalisten und ihr syrisch- amerikanischer Begleiter sind nach knapp zweimonatiger Geiselhaft frei. Die Entführer hatten vergeblich den Rückzug der rumänischen Truppen aus dem Irak gefordert.
2. Mai 2005: Der entführte Australier Douglas Wood (63), der als Ingenieur im Irak gearbeitet hatte, fleht in einem Video um sein Leben. Seine Entführer verlangten den Abzug der australischen, britischen und US-Truppen aus dem Irak. Sein Schicksal ist unklar.
13. April 2005: Der US-amerikanische Geschäftsmann Jeffrey Ake bittet zwei Tage nach seiner Entführung in einem vom arabischen Sender Al-Dschasira ausgestrahlten Video seine Regierung um einen Truppenabzug. Außenministerin Condoleezza Rice erklärt, die USA verhandelten nicht mit Terroristen.
4. März 2005: Die einen Monat zuvor entführte italienische Journalistin Giuliana Sgrena (56) ist wieder frei. Auf dem Weg zum Bagdader Flughafen kommt ihr Fahrzeug unter US-Beschuss, wobei der italienische Geheimagent Nicola Calipari (52) getötet wird.
21. Dezember 2004: Nach vier Monaten Geiselhaft kommen die beiden französischen Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot frei. Für die beiden Reporter sei ein Lösegeld "weder verlangt noch gezahlt worden", sagte Regierungschef Jean-Pierre Raffarin.
16. November 2004: Ein Video über die Erschießung der Britin Margaret Hassan wird bekannt. Die 59 Jahre alte Leiterin der Hilfsorganisation Care im Irak war am 19. Oktober entführt worden.
7. Oktober 2004: Nach drei Wochen Geiselhaft wird der britische Ingenieur Kenneth Bigley (62) von seinen Entführern vor laufender Kamera mit einem Messer enthauptet. Bigley war am 16. September zusammen mit zwei US-Bürgern in Bagdad verschleppt worden. Die beiden Amerikaner wurden innerhalb von 48 Stunden vor laufender Kamera enthauptet. Dazu bekannte sich die Terrororganisation Al- Sarkawis.
28. September 2004: Zwei am 7. September verschleppte Mitarbeiterinnen einer Hilfsorganisation, die Italienerinnen Simona Pari und Simona Torretta, kommen frei. Berichte über Lösegeldzahlungen weist das Außenministerium in Rom zurück.
11. Mai 2004: Auf der Internetseite einer islamistischen Terrorgruppe wird ein Video von der Enthauptung des 26 Jahre alten US-Geschäftsmanns Nicholas Berg im Irak veröffentlicht.
14. April 2004: Als erste westliche Geisel im Irak wird der Italiener Fabrizio Quattrocchi (36), der für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitete, von einer islamistischen Terrorgruppe vor laufender Kamera erschossen. (dpa)