In China wird der Strom knapp
23. August 2022Laut Regierungsangaben erleben große Teile Chinas derzeit den heißesten und trockensten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961. Die Temperaturen haben in den vergangenen Wochen vielerorts die Marke von 40 Grad immer wieder überschritten.
Nur kurze Einkaufszeiten
Die Behörden haben teilweise strikte Gegenmaßnahmen verordnet. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, durften die meisten Einkaufszentren in der südwestchinesischen Metropole Chongqing nur noch zwischen 16 und 21 Uhr öffnen, um so den Stromverbrauch von Klimaanlagen zu reduzieren. Bereits vergangene Woche hatten die Behörden in der benachbarten Provinz Sichuan Unternehmen aufgefordert, ihren Strom zu rationieren.
Historische Tiefststände in den Stauseen
Wegen der anhaltenden Trockenheit führen viele Flüsse in China deutlich weniger Wasser. Betroffen ist mit dem Jangtse auch der drittlängste Fluss der Welt, der mehrere Wasserkraftwerke versorgt. In den Stauseen der Region ist der Pegel zum Teil auf historische Tiefstände gesunken. Sichuan ist besonders hart getroffen, weil es 80 Prozent seines Stroms von Wasserkraftwerken erhält.
Zuletzt kam es auch zu mehreren Buschbränden rund um Chongqing, für die Behörden ebenfalls die anhaltende Trockenheit und Hitzewelle verantwortlich machten. 1500 Menschen mussten evakuiert werden. Auch wurden Flüge gestrichen.
Regenmacher am Werk
Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, sind derzeit 14 Regionen und Provinzen von "mittelschwerer bis schwerer" Dürre betroffen. Lokalregierungen wurden aufgerufen, die Wasserversorgung sicherzustellen und bei Bedarf auch künstliche Niederschläge herbeizuführen. Dabei werden Chemikalien in Wolken geschossen, um Regen zu erzeugen.
fab/rb (dpa, rtr)