Neue Todesfälle durch Coronavirus
12. Mai 2013Insgesamt habe es im Zusammenhang mit dem neuen Typ des Coronavirus nun bereits 15 Todesfälle gegeben, teilte das saudische Gesundheitsministerium in Riad mit. Neun weitere Menschen seien erkrankt. Bisher war in dem islamischen Königreich von elf Todesfällen durch Corona sprochen worden.
Das neue Virus gehört zur selben Gruppe wie der SARS-Erreger (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom), der vor zehn Jahren besonders in China aufgetreten war. Damals waren weltweit etwa 800 Menschen gestorben. Wie SARS greift auch das Coronavirus die Atemwege an und kann zu schweren Lungenentzündungen führen. Anders als beim SARS-Virus kann der neue Erreger aber auch Nierenversagen auslösen. Das wissenschaftlich MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus) genannte Virus ist bisher vor allem in der Golfregion aufgetreten. Die ersten Fälle wurden im Sommer 2012 bekannt.
Nach Deutschland eingeschleppt
In Deutschland gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bislang zwei Coronavirus-Fälle, einen in Essen und einen in München. Letzterer verlief tödlich. Die Infektionen seien dabei aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeschleppt worden. Ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung bestehe nicht, betonte das RKI. Auch bei tödlich verlaufenden Corona-Erkrankungen in Frankreich und Großbritannien kamen die Patienten aus dem Nahen und Mittleren Osten.
Nach neuen Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann das Coronavirus bei engem Kontakt auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. WHO-Vize-Generaldirektor Keiji Fukuda sagte bei einem Besuch in Riad, es gebe allerdings bislang keine Anzeichen für eine allgemeine Verbreitung. Britische Mediziner hatten bereits Anfang des Jahres die Vermutung geäußert, dass das Virus unter bestimmten Bedingungen zwischen Menschen übertragen werden könne.
Nach Forschungen internationaler Wissenschaftler um ein Team des Kantonspitals im schweizerischen St. Gallen sind die Coronaviren eng mit Fledermaus-Viren verwandt. Corona könne die Immunabwehr in den Atemwegen des Menschen ähnlich leicht umgehen wie bestimmte Erkältungs- oder Sars-Viren, teilten die Forscher wetier mit .
wl/SC (dpa, afp, rtr)