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Politik

Indien: weltweiter Rekord an Neuinfektionen

6. September 2020

In Indien breitet sich das Coronavirus nach wie vor sehr massiv aus. Ein Höchststand an Neuinfektionen löst den anderen ab. Deutschland will dabei nicht tatenlos zuschauen und kündigt umfassende Hilfen an.

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Indien I Coronavirus I Mitarbeiter des Gesundheitssystems in Mumbai
In einem Slum in Mumbai misst eine Helferin die Körpertemperatur eines MädchensBild: Reuters/F. Mascarenhas

Das indische Gesundheitsministerium hat 90.632 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Noch nie wurden weltweit in einem Land so viele Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages gezählt. Insgesamt gibt es in Indien mittlerweile 4,1 Millionen bestätigte Infektionen. Damit liegt das südasiatische Land in der Statistik nach den USA und Brasilien auf Platz drei, könnte Brasilien aber in Kürze überholen. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer in Indien weitaus höher ist, da verhältnismäßig wenig auf das Virus getestet wird. Die Zahl der COVID-19-Toten stieg nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore auf 70.626.

Angesichts der massiven Zunahme der Corona-Fälle in Indien weitet die deutsche Regierung ihre Hilfen für das bevölkerungsreiche Land deutlich aus. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller betonte im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe, jetzt gehe es darum, "das weitere Ausbreiten zu bremsen".

Indien I Coronavirus I Mitarbeiter des Gesundheitssystems in Neu Delhi
Ein Wanderarbeiter lässt sich in einer Einrichtung nahe einer Busstation in Neu Delhi auf das Coronavirus testen Bild: Reuters/A. Abidi

Dazu stellt die Bundesregierung nach Müllers Worten 330.000 Corona-Testkits und 600.000 Schutzausrüstungen für medizinisches Personal im Gesamtumfang von 15 Millionen Euro bereit. Zusätzlich vergibt das Entwicklungsministerium kurzfristige Kredite in Höhe von 460 Millionen Euro. "So helfen wir gemeinsam, dass Nahrungsmittel an 800 Millionen Menschen verteilt und Überbrückungshilfen für 320 Millionen Menschen geleistet werden können, die in der Corona-Krise ihren Job verloren haben", erläuterte Müller. Es sprach von einer der größten Corona-Unterstützungsmaßnahmen weltweit.

se/sti (afp, rtr, dpa, kna)