Indonesien: Apokalypse aus Asche
Der Vulkan Semeru auf der indonesischen Insel Java hat bei einem Ausbruch zahlreiche Dörfer mit Asche bedeckt. Mindestens 15 Menschen starben, Tausende mussten fliehen. Und der Vulkan gibt noch keine Ruhe.
Düsteres Panorama
Der Ausbruch des Vulkans Semeru am Samstag hat das Dorf Sumberwuluh im Osten Javas mit Asche in eine Mondlandschaft verwandelt. Straßen und Häuser stürzten ein, viele Menschen verloren alles. Doch es ist noch nicht vorbei: Am Montag brach der Semeru erneut aus.
Untergang in Grau
Die Aschewolken des Vulkans steigen bis zu zwölf Kilometer in die Atmosphäre auf. Ihr dunkles Grau verdunkelt den Himmel und legt einen dunklen Schleier über die umliegenden Dörfer. Aus dem Tageslicht wird eine Art Dauerdämmerung.
Begraben unter Asche und Schlamm
Ein Anwohner inspiziert einen zugeschütteten Lastwagen. Das Fahrzeug wird dringend gebraucht. Doch durch den dicken Schlamm und den Einsturz von Straßen und einer größeren Brücke wird die Arbeit der Rettungskräfte in der Region zusätzlich erschwert. Selbst Fahrzeuge mit Vierradantrieb kommen nach Angaben des indonesischen Katastrophenschutzes kaum durch.
Gipfel des Feuers
Der 3700 Meter hohe Vulkan Semeru ist der höchste Berg auf Java, der bevölkerungsreichsten Insel Indonesiens. Er liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru und ist seit Dezember 2020 aktiv. Bei dem jüngsten Ausbruch sind nach Angaben der indonesischen Behörden mindestens 15 Menschen getötet und 68 verletzt worden. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring und hat rund 130 aktive Vulkane.
Schwindende Hoffnung
Ein Familienporträt in einem zerstörten Haus im Dorf Sumberwuluh wurde von der Ascheschicht des Vulkans befreit. Nach Angaben des indonesischen Katastrophenschutzes wurden am Montag noch 27 Menschen vermisst. "Ich hoffe immer noch, dass mein Sohn gefunden wird", sagte ein Dorfbewohner des Dorfes der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt noch eine kleine Chance, dass er überlebt hat."
Stilles Zeugnis des Unglücks
Von einer dicken Schicht Vulkanasche überzogene Kochutensilien stehen auf einem Tisch. Der Ausbruch kam überraschend, Tausende Menschen mussten ihre Häuser überstürzt verlassen. Anderen blieb nicht einmal Zeit zur Flucht: 15 Mitarbeitende einer Minenfirma wurden teilweise in ihren Maschinen verschüttet, nur ein Mann konnte gerettet werden.
Exodus aus Lumajang
Flucht vor dem Vulkan: Mehr als 1000 Menschen können nach Angaben des indonesischen Katastrophenschutzes nicht in ihre Häuser zurück. Lokale TV-Sender zeigten verzweifelte Menschen, die vor den giftigen Rauchwolken nur mit ihren Kleidern am Leib fliehen. Die glühende Lava ist bis zu 800 Meter weit vom Kraterrand vorgedrungen.
Ein Schaf wird gerettet
Auch ihre Haustiere wollen die Bewohner von Lumajang vor der Lava retten. Hier befreien zwei Männer ein Schaf aus den Schlammmassen. Sie wissen: Die Rettung des Tieres kann auch zu ihrem eigenen Überleben beitragen.
Gefährliche Bergung
Die Rettungsarbeiten gestalten sich weiterhin schwierig: Immer noch steigen gefährliche dicke Rauchschwaden aus den von der Vulkanasche bedeckten Gebieten auf, während Rettungskräfte versuchen, sich durch den Schlamm zu wühlen, um Überlebende zu finden - und Leichen zu bergen. Ihre Aufgabe wird auch dadurch erschwert, dass sich die Asche zu verhärten beginnt.
Keine Entspannung
Am Montag hat der Semeru neue Aschewolken ausgespuckt, Einsatzkräfte mussten sich teilweise zurückziehen. Rund 1500 Betroffene seien vorübergehend in Moscheen und Regierungsgebäuden untergebracht worden, teilte der örtliche Zivilschutz mit.