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IOC-Hotline gegen Sportbetrug

14. April 2015

Das Internationale Olympische Komitee treibt den Kampf gegen Sportbetrug weiter voran. Am Montag richtete es eine Hotline ein, über die Whistleblower Hinweise zu Wettkampf-Manipulationen geben können.

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Thomas Bach
Bild: Chris McGrath/Getty Images

Trainer, Athleten, Schiedsrichter - sie alle sollen sich mit Hinweisen zu möglichem Sportbetrug an die Hotline wenden. Laut IOC wird ihnen "100 Prozent Anonymität" zugesichert. Über die "Integrity and Compliance"-Hotline erhofft sich das Internationale Olympische Komitee Berichte über verdächtige Vorgänge rund um die Beeinflussung von Wettbewerben, Ergebnisabsprachen und andere ethisch verwerfliche Verstöße bei Olympischen Spielen und anderen Wettkämpfen.

Die Einrichtung der Hotline wurde auf der Premieren-Sitzung des Internationalen Forums für Sport-Integrität (IFSI) unter Vorsitz von IOC-Präsident Thomas Bach (Artikelbild) im schweizerischen Lausanne vorgestellt und ist Teil einer Gesamtstrategie, die der Weltverband bis 2020 umsetzen will. "Das Ziel aller Maßnahmen ist es, die sauberen Athleten zu schützen und ihnen, so weit wir es vermögen, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen", sagte Bach.

Regierungen sollen mithelfen

Die Konferenz drängte Regierungen weltweit, sich einer bereits gestarteten Initiative des Europarates gegen Spielmanipulationen anzuschließen. Außerdem sollten sie die Rolle von "Integritätsbeauftragten" in den Sportverbänden stärken.

"Wenn es um den Kampf gegen Manipulation und damit zusammenhängende Korruption geht, braucht der Sport die Hilfe und die Zusammenarbeit der Regierungen und ihrer Behörden mehr als je zuvor", mahnte IOC-Präsident Bach.

An der Konferenz nahmen Vertreter zahlreicher Regierungen aus aller Welt teil. Ebenfalls in Lausanne vertreten waren die Europäische Union, Interpol, Einrichtungen der Vereinten Nationen sowie internationale Sportwettenanbieter.

Es müsse weltweit geltende Mindeststandards geben gegen Spielmanipulationen und Korruption im Sport, hieß es am Ende des Treffens. Denkbar sei ein Ehrenkodex wie für die olympische Bewegung.

Teil einer Gesamtstrategie

Im Kampf gegen das Verschieben von Box-, Ring- und anderen Kämpfen hat das IOC bereits Übereinkünfte mit Interpol getroffen. Außerdem gibt es ein Überwachungssystem, das verdächtige Wetten während der Olympischen Spiele aufspüren soll. Und erst kürzlich hat das IOC einen Fonds zum Kampf gegen Doping und illegale Wetten mit 20 Millionen US-Dollar ausgestattet.

Wenn es um Betrügereien im Fußball gehe, sollten sich die Hinweisgeber jedoch weiterhin an den Weltfußballverband FIFA und dessen europäisches Pendant UEFA wenden. Für Doping-Angelegenheiten seien weiterhin die Welt-Anti-Doping-Agentur und die nationalen Anti-Doping-Einrichtungen die passenden Ansprechpartner für die Whistleblower, so das IOC.

mak/cw (ape, dpa)