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Politik

Iran: Corona-Lage im Land "gar nicht gut"

26. Juli 2020

Der Iran kämpft mit den steigenden Infektionszahlen im Land. Der iranische Vizegesundheitsminister zeichnet ein düsteres Bild und ruft die Bevölkerung zu besonnenem Verhalten auf.

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Menschen auf einem Markt in Teheran
Der Gesundheitsminister sorgt sich: Nicht alle tragen Masken im IranBild: Getty Images/AFPA. Kenare

Vizegesundheitsminister Iradsch Harirchi hat die Bevölkerung auf viele Todesopfer eingestellt. "Fast das ganze Land ist wegen Corona im Alarmzustand rot, und die Lage ist nicht gut", sagte Harirchi laut Nachrichtenagentur Isna. Wenn die Bürger die Hygienevorschriften nicht einhielten, werde das Land weiterhin im Durchschnitt 200 Todesfälle am Tag registrieren müssen.

Uneins an der Spitze

Iradsch Harirchi  mit Maske vor Mikrofonen
Iradsch Harirchi sieht die bisherigen Lockerungen kritischBild: picture-alliance/ZUMAPRESS/R. Fouladi

Harirchi und seine Kollegen im Gesundheitsministerium stehen den von Präsident Hassan Rohani eingeführten Lockerungen kritisch gegenüber. Diese habe aus ihrer Sicht dazu geführt, dass die Bevölkerung die Vorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst nimmt. Die Folge war ein dramatischer Anstieg der Zahlen bei Toten und Neuinfizierten. Insgesamt verzeichnet der Iran laut offiziellen Angaben derzeit 15.700 Todesopfer, die der nachgewiesenen Infektionen liegt demnach aktuell bei 291.172.

Große Menschenansammlung zu Aschura erwartet

Zweite Welle im Iran?

Für hitzige Diskussionen im Land sorgt derzeit auch das Beharren des Klerus, trotz der Corona-Krise die Aschura-Feiern Ende August zu veranstalten. Bei Aschura-Feiern anlässlich der Ermordung des dritten schiitischen Imams Hussein im Jahr 680 versammeln sich immer wieder Menschenmassen. Dennoch will Präsident Rohani die Zeremonie erlauben – angeblich könne er sich nicht gegen den Klerus durchsetzen, heißt es in Teheran.

fab/nob (afp, dpa)