"Irma": Sturmfluten und Massenflucht
"Monstersturm" nennen einige diesen Hurrikan: Bereits auf dem Weg durch die Karibik hat "Irma" mehr als 20 Menschen das Leben gekostet und Tausende obdachlos gemacht. In Florida ist man auf das Schlimmste vorbereitet.
Nur ein Vorgeschmack
Allein die Vorboten von Hurrikan "Irma" hatten die Kraft, ganze Bäume zu entwurzeln. Die Menschen in Miami, im US-Bundesstaat Florida, wussten: "Irma" selbst wird eine wesentlich größere Zerstörungskraft haben. Viele haben deswegen ihre Häuser verlassen und zuvor Fenster und Türen mit Brettern vernagelt. Ob das hilft?
Nichts mehr zu holen
Keiner in Florida weiß, wie schwer die Schäden nach dem Wirbelsturm sein werden und wann sie das normale Leben wieder aufnehmen können. Um nicht zu hungern, haben viele Menschen Hamsterkäufe getätigt und in den Supermärkten ganze Regalreihen geleert. An vielen Orten waren Wasser, Milch und Katzenfutter schon vor Tagen ausverkauft.
Flucht vor dem Ungewissen
Bevor "Irma" Florida erreicht hatte, suchten viele Menschen Schutz in Notunterkünften. Die waren zum Teil völlig überfüllt. Die Furcht vor dem Sturm hat eine regelrechte Massenflucht ausgelöst. Die Behörden hatten rund ein Drittel der insgesamt etwa 20 Millionen Einwohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Wie lange sie dort bleiben müssen, weiß niemand.
Zerstörung im Paradies
In anderen Teilen der Karibik hat "Irma" schon vor Tagen gewütet. Am schlimmsten getroffen hat es bislang die kleinen Antillen. Auf Saint Martin sind vier Menschen durch "Irma" ums Leben gekommen, mehr als 50 wurden verletzt. Laut den Behörden sind 70 bis 95 Prozent der Gebäude und der Infrastruktur zerstört worden. Frankreich, die Niederlande und Großbritannien haben Rettungsteams geschickt.
Schutz in Höhlen
Am Samstag trieb "Irma" Wellen von neun Metern Höhe an die Küste vor Kubas Hauptstadt Havanna. Lokale Medien meldeten schwere Sachschäden, Stromausfälle und Überschwemmungen - vor allem in Küstengebieten. Sturmfluten hätten Meerwasser bis zu 600 Meter landeinwärts gespült. Zuvor hatten Soldaten viele Menschen in Schulen und sogar in Höhlen in Sicherheit gebracht.
Land unter
Am Sonntag hat der Hurrikan die USA erreicht. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde ist "Irma" zunächst über das südliche Florida hinweggezogen. 1,3 Millionen Menschen sollen danach ohne Strom gewesen sein. Dasselbe Schicksal wird wohl noch mehr Menschen im "Sunshine State" treffen. Bedrohlicher noch sind wohl die möglichen Überflutungen.