Isländischer Vulkan spektakulär ausgebrochen
Der lange erwartete Vulkanausbruch im Südwesten Islands hat in der Nacht zu Dienstag beeindruckende Bilder produziert. Menschen scheinen nicht in Gefahr zu sein.
Ausbruch mit Ansage
Massive seismische Aktivitäten hatten es bereits seit Monaten angekündigt, nun ist es in der Nacht zu Dienstag zum erwarteten Ausbruch des Vulkans um das im Südwesten Islands gelegene Grindawik gekommen. Ein spektakuläres Schauspiel: Die aus langen Erdrissen geschleuderte Magma strahlte in hell leuchtendem Orange am Nachthimmel.
Überwachung der Lavaströme
Der nach Angaben des isländischen Meteorologischen Institut (IMO) etwa 3,5 Kilometer lange und weiter wachsende Riss spuckte etwa 100 bis 200 Kubikmeter an Lava pro Sekunde aus, ein Vielfaches mehr als bei früheren Eruptionen in diesem Gebiet. Der Zivilschutz des Landes rief die Öffentlichkeit auf, sich dem Gebiet nicht zu nähern.
Hoffnung im Dorf Grindavik
Am Dienstagmorgen hieß es von Experten, dass die Fließrichtung der Lavaströme wohl keine Bedrohung für den einzigen in der Nähe gelegenen Ort sei. Die Bewohner von Grindavik hoffen, dass ihre Häuser verschont bleiben.
Spektakulär, aber unter Kontrolle
Nach den spektakulären Bildern der Nacht lässt die Stärke der Eruption am Dienstagmorgen laut Angaben des IMO nach. Dass die Aktivität bereits abnehme, sei jedoch kein Hinweis auf die Dauer des Ausbruchs, sondern eher ein Zeichen dafür, dass sich die Eruption stabilisiere, hieß es weiter.
Touristenandrang erwartet
Der Katastrophenschutz warnte in der Nacht im isländischen Lokalfernsehen RUV, dass der Ausbruch keine Touristenattraktion sei. In den vergangenen Jahren hatten Eruptionen in der Gegend laut Schätzungen der Tourismusbehörde des Landes knapp 680.000 Besucher anzogen.
Bewohner bereits evakuiert
Aus Grindavik, einem kleinen Ort mit Fischereihafen rund 40 Kilometer von Reykjavik entfernt, wurden bereits am 11. November 4000 Menschen evakuiert. Wissenschaftler hatten zuvor festgestellt , dass sich unter dem Dorf ein Tunnel aus Magma bewegt.
Brodelnde Geisterstadt
Seit November hatte eine Serie kleiner Erdbeben - manchmal Hunderte pro Tag - Straßen und Gebäude um die Kleinstadt beschädigt. Seitdem durften die Bewohner ihre Häuser nur noch zu bestimmten Tageszeiten besuchen.