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TerrorismusNahost

"Islamischer Staat" gibt erneut Tod seines Anführers bekannt

3. August 2023

Erst im vergangenen November war Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi zum neuen Chef der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" ernannt worden. Nun gab ein Sprecher seinen Tod und einen neuen Anführer bekannt.

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Symbolbild islamischer Staat Fahne
Die Terrormiliz Islamischer Staat ("IS") hatte 2014 große Teile Syriens und des Iraks besetzt - der jetzt für Tod erklärte Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi war der vierte IS-Anführer. Bild: CPA Media/picture alliance

Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi sei bei "direkten Kämpfen" mit Türkei-nahen Milizen in der Region Idlib im Nordwesten Syriens getötet worden, teilte der "Islamische Staat" (IS) in einer Audiobotschaft mit, die in den sozialen Medien verbreitet wurde. 

Die in Idlib herrschende Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) habe versucht, ihn festzunehmen. HTS war einst mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündet. Inzwischen kämpft sie gegen Al-Kaida sowie den IS. In der IS-Botschaft wird HTS als verlängerter Arm des türkischen Geheimdienstes bezeichnet.

Rätselraten um gesichtslosen und mysteriösen Anführer

Zum neuen IS-Anführer wurde der Mitteilung zufolge ein Mann namens Abi Hafsan al-Haschimi al-Kuraschi ernannt. Zudem gebe es einen neuen IS-Sprecher, der bisherige sei in Gewahrsam türkischer Behörden. Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi war der vierte Anführer der IS-Miliz seit ihrer Gründung. Die Terrormiliz hatte seine neue Führungsrolle vergangenen November verkündet. Bis zu seinem nun erklärten Tod blieb er aber eine gesichtslose und mysteriöse Figur. So veröffentlichte der IS etwa keine Audiobotschaften von ihm. 

Unklar blieb auch, wer hinter dem Kampfnamen steckte. Experten mutmaßten, dass sein Vorgänger, der dem IS zufolge im November 2022 "im Kampf getötet" wurde, sogar noch am Leben und sein Tod nur vorgetäuscht worden sei, um den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern. 

Türkei will IS-Chef bereits im April getötet haben

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte bereits Ende April erklärt, dass der türkische Geheimdienst Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi bei einem Einsatz in Syrien "neutralisiert" habe. In der Audiobotschaft des IS wurde die Darstellung Erdogans jetzt als "Lüge" bezeichnet. Angaben zum Todeszeitpunkt von Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi machte die Terrormiliz allerdings nicht.

Die Türkei hält Gebiete im Norden Syriens besetzt und geht mit Militäraktionen dort vor allem gegen die syrische Kurdenmiliz YPG vor. Der IS hatte 2014 große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber unter dem militärischen Druck einer US-geführten Koalition nach und nach wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. 

Auch die drei Vorgänger von Abu al-Hussein al-Husseini al-Kuraschi wurden getötet. 2019 verkündeten die USA die Tötung des Miliz-Gründers Abu Bakr al-Baghdadi bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens. Dessen Nachfolger starb ebenfalls bei einem gezielten Einsatz des US-Militärs im Februar 2022. Der dritte IS-Chef soll im November 2022 getötet worden sein.

ww/qu (dpa, afp)